von Schornsteinfeger | 30.05.2023 | Schornsteinfeger
Nächstes Jahr soll das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz in Kraft treten. Es sieht unter anderem vor, dass neu installierte Heizsysteme ab 2024 zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt werden müssen. Bis 2045 soll die Wärmebereitstellung vollständig CO2-neutral sein und ohne fossile Energiequellen auskommen. Diese Bestimmung würde der Wärmewende in deutschen Heizungskellern einen erheblichen Aufschwung verleihen.
Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, der die Interessen von rund 7.500 bevollmächtigten Bezirkskaminfeger*innen und deren Betrieben in Deutschland vertritt, ist der Meinung, dass die Energie- und Wärmewende nur mit einem technologie- und systemweiten Ansatz erreicht werden kann. „Gebäude sind so unterschiedlich wie ihre Bewohner, daher ist es entscheidend, dass wir jede Technologie dort einsetzen, wo sie benötigt wird“, sagt Verbandschef Alexis Gula. Insbesondere im Bestand sollte in einer Energieberatung zuerst der aktuelle Zustand des Gebäudes erfasst werden, bevor Lösungen für Sanierung und Heizungsaustausch vorgeschlagen werden können.
Abhängig von den baulichen Gegebenheiten, dem Effizienzstatus des Gebäudes und der lokalen Infrastruktur bieten sich verschiedene Optionen für eine klimafreundliche Wärmebereitstellung an, darunter Wärmepumpen, H2-taugliche Geräte, Biomasseanlagen, Hybridanlagen und eine Kombination aus diesen Technologien. Welches System und welcher Energieträger im konkreten Fall technisch machbar und wirtschaftlich vernünftig ist, hängt von zahlreichen baulichen Anforderungen, Einschränkungen, aber auch von Brennstoffpreisen und der individuellen Nutzung ab.
In dieser neuen Phase des Umbruchs in der Gebäudewärmewende ist es daher wichtig, keine Technologie für Neubauten und Bestandsgebäude auszuschließen, um Innovationen nicht zu behindern und das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes so schnell wie möglich zu erreichen, ohne die Bürgerinnen und Bürger finanziell zu belasten. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die all diese Aspekte berücksichtigt, sollte eine Energieberaterin oder ein Energieberater hinzugezogen werden. Das Kaminfegerhandwerk spielt mit täglich etwa 200.000 Kundeninteraktionen und über 11.000 qualifizierten Gebäudeenergieberater*innen eine zentrale Rolle in diesem Transformationsprozess.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.
von Schornsteinfeger | 30.05.2023 | Sanierung
Ganz Deutschland diskutiert über die Frage, wie künftig klimafreundlich geheizt wird und die Ampelregierung streitet darüber, ob das Gebäudeenergiegesetz (GEG) noch vor der Sommerpause verabschiedet wird. Doch wie sieht die Heizungssituation eigentlich bei den Immobilien des Bundes aus? Dazu gibt es eine Anfrage aus der Linken-Bundestagsfraktion und eine Antwort aus dem FDP-geführten Bundesfinanzministerium – mit einer geradezu erschütternden Bilanz:
Aktuell sind die Liegenschaften des Bundes nur zu 0,96 Prozent mit Heizungssystemen ausgestattet, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien (vor allem Wärmepumpen und Biomassekessel) heizen. Im Wirtschaftsministerium, das das neue Heizungsgesetz mit vorantreibt, sind es lediglich 0,05 Prozent der Fläche.
Insgesamt gibt es bis jetzt in allen Bundesministerien 139 Wärmepumpen oder Biomassekessel. Noch am besten schneidet das Verteidigungsministerium ab. Dort gibt es 67 Wärmepumpen oder Biomassekessel, um die 108.000 Quadratmeter zu heizen. Damit sind hier 0,33 Prozent der beheizbaren Fläche im Ministerium mit erneuerbaren Energien beheizt.
So fordern Oppositionspolitiker, dass die Regierung und ihre Ministerien bei der Heizungswende vor allem bei den Immobilien des Bundes vorangehen müssen. Für die Gebäude der Bundesministerien gilt dabei – wie bei allen anderen Gebäuden auch – dass funktionierende Heizungen nicht entfernt werden müssen. Die Bundesministerien schneiden jedoch im Vergleich mit allen bestehenden Gebäuden in Deutschland schlecht ab. Denn insgesamt liegt der Anteil von erneuerbaren Energien bei der Gebäudewärme bei 15 Prozent. Laut Angaben der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sollen spätestens zum Jahr 2045 alle Liegenschaften des Bundes ohne fossile Brennstoffe und klimaneutral beheizt werden. Bis dahin müssen die Heizungen in den Bundesministerien umfassend umgebaut werden. Wieviel das kosten wird, ist noch offen. Klar ist nur, dass es teuer werden wird.
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von Schornsteinfeger | 30.05.2023 | Heizkosten
Die optimale Raumtemperatur hängt im Wesentlichen von der Nutzung des Raums und den individuellen Bedürfnissen der Bewohner ab. Ein Flur kann beispielsweise kühler sein als ein Wohnzimmer oder ein Arbeitszimmer, in dem man deutlich mehr Zeit verbringt. Neben dem persönlichen Wohlbefinden spielen auch ökologische und ökonomische Faktoren eine Rolle bei der Bestimmung der optimalen Temperatur. Eine universelle Temperatur gibt es nicht, zu unterschiedlich sind die Bedürfnisse und das individuelle Empfinden.
Die ideale Raumtemperatur variiert stark und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Anzahl der Personen, ihrer jeweiligen Aktivität und der Dauer, die sie im Raum verbringen. Auch bauliche Aspekte können eine Rolle spielen – weniger gut isolierte Wohnbereiche könnten beispielsweise mehr Heizung und höhere Temperaturen erfordern, da sie sich schneller abkühlen. Dies erzeugt logischerweise auch deutlich höhere Kosten.
Grundsätzlich kann es in weniger genutzten Räumen kühler sein als in Räumen, in denen man viel Zeit verbringt. Eine Ausnahmn bildet die Temperatur im Badezimmer, die zwischen 23 und 24 Grad Celsius liegen sollte, um auch unbekleidet für Komfort und ein wohliges Gefühl zu sorgen. Wohnbereiche sollten etwa 22 Grad Celsius haben. Wenn es Babys oder Kleinkinder in einem Haushalt gibt, sollten deren Räume wärmer sein, etwa 24 Grad Celsius. In Schlafzimmern liegt die optimale Raumtemperatur zwischen 16 und 19 Grad Celsius. Wenn das Schlafzimmer auch tagsüber als Arbeitsplatz dient, muss die Temperatur entsprechend angepasst werden. Es ist wichtig, die Raumtemperatur nicht unter 14 Grad Celsius sinken zu lassen. Flure benötigen normalerweise nur 15 bis 17 Grad Celsius, und Treppenhäuser können gar nur 12 bis 15 Grad aufweisen. Jedoch ist unbedingt darauf zu achten, dass sich kein Schimmel bildet.
Tagsüber wird empfohlen, die Heizung herunterzudrehen, insbesondere wenn man nicht zu Hause ist. Im Sommer kann es schwierig sein, die vorgenannten Temperaturen zu halten. Das Schließen der Fenster tagsüber und das Abdunkeln der Räume können jedoch helfen, die Zimmer kühler zu halten und die Einwirkung externer Wärme zu verhindern oder zu reduzieren.
Die Zahlen auf dem Thermostat eines Heizkörpers geben Auskunft über die gewünschte Raumtemperatur. Über ein Ventil steuert das Thermostat die Temperatur im Raum automatisch. Die Zahlen symbolisieren dabei die angestrebte Raumtemperatur, was bedeutet, dass die Werte auf dem Drehregler nicht zufällig gewählt sind.
Die Zahlen auf dem Thermostat stellen keine Gradangaben dar, sondern lediglich Werte von 0 bis 5. Jeder Strich dazwischen steht für einen Grad mehr oder weniger. Die den Zahlen entsprechenden Temperaturen sind wie folgt:
0: Heizkörper ist ausgeschaltet
1: 12 Grad Celsius
2: 16 Grad Celsius
3: 20 Grad Celsius
4: 24 Grad Celsius
5: 28 Grad Celsius
Heizkörperhersteller geben keine genauen Gradangaben, da die tatsächliche Raumtemperatur erheblich variieren kann. Die Temperatur kann höher oder niedriger sein als die am Heizkörper eingestellte Temperatur. Daher können die Hersteller nicht garantieren, welche Temperatur in einem Raum vorliegt. Der Sensor im Thermostat kann beispielsweise anzeigen, dass die eingestellte Temperatur im Raum erreicht ist, obwohl es am anderen Ende des Raumes noch einige Grad kühler ist. Es ist übrigens ein weit verbreiteter Irrglaube, dass das Aufdrehen der Heizung zu einer schnelleren Erwärmung führt. Wenn man die Heizung auf Stufe 5 einstellt, wird nicht schneller, sondern nur länger geheizt. Heißes Wasser fließt so lange, bis die eingestellte Temperatur erreicht ist. Daher entstehen unnötige Heizkosten, wenn man eine hohe Heizstufe einstellt. Laut verschiedenen Studien spart man bei einem Grad weniger Raumtemperatur sechs Prozent Heizenergie ein.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.
von Schornsteinfeger | 30.05.2023 | Schornsteinfeger
Die geplante Einführung des neuen Heizungsgesetzes der Bundesregierung im Jahr 2024 stößt auf Diskussionen. Die Frage, ob dieses Gesetz tatsächlich in der geplanten Weise implementiert wird, ist noch offen. Abseits davon existieren bereits heute verbindliche Vorschriften für den Austausch von alten Gas- und Ölheizsystemen. Ein Missachten dieser Regeln kann zu erheblichen Strafen führen.
Was viele Eigenheimbesitzer nicht wissen: Es besteht bereits jetzt eine „Austauschpflicht“ für Heizungen. Diese „Austauschpflicht“ für ältere Heizungen mit Konstanttemperaturkessel würde auch ohne den Gesetzentwurf für ein neues Gebäudeenergiegesetz ab 2024 weiterhin gelten. Im Wesentlichen sind alle Verbraucher mit einer Gas- oder Ölheizung, die älter als 30 Jahre ist, von der „Austauschpflicht“ betroffen. Das Ziel ist, ineffiziente Gas- und Ölheizungen in den kommenden Jahren aus dem Verkehr zu ziehen. Eigentümer sollten die Austauschpflicht nicht aufschieben, da deren Einhaltung überwacht wird. Die Schornsteinfeger sind dafür verantwortlich – eine Kontrolle, die das Wirtschaftsministerium als „unbürokratisch“ bezeichnet. Wird ausschließlich mit einer Gas- oder Ölheizung geheizt, muss der Schornsteinfeger nur auf das Alter der Heizung schauen. Auch Verbraucher können das Alter ihrer Heizung leicht bestimmen – dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
Was passiert, wenn jemand die Austauschpflicht nicht beachtet? Die Schornsteinfeger weisen den Hausbesitzer zunächst einmal darauf hin. Natürlich gibt es Eigentümer, die sich nicht an die Vorschriften halten oder diese ablehnen. In solchen Fällen informieren die Schornsteinfeger die zuständige Behörde. Bei Verstößen können nach aktuellem Gebäudeenergiegesetz bereits jetzt Bußgelder von bis zu 50.000 Euro verhängt werden. Daher ist es umso wichtiger, sich über das Alter der eigenen Gas- oder Ölheizung zu informieren. Das wichtigste Indiz zur Bestimmung des Alters der Heizung ist das Typschild – hier kann man leicht das Baujahr ablesen. Jedoch ist das Typschild nicht immer auf den ersten Blick zu finden. An vielen Ölheizungen befindet es an der Innenseite des Hauptdeckels. Jedoch kann es mitunter nicht mehr lesbar sein. In solchen Fällen sollten Verbraucher alter Bauunterlagen oder Rechnungen schauen – zum Beispiel auf Hinweise bei der letzten Wartungsrechnung. Jedoch protokollieren auch die Schornsteinfeger das Alter der Heizungsanlage, so dass sie Auskunft erteilen können.
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von Schornsteinfeger | 30.05.2023 | Heizkosten
Entwicklungen im Heizungssektor in Deutschland 2023
In Deutschland ist die Nachfrage nach neuen Heizungen 2023 deutlich gestiegen. Laut Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) stiegen die Verkaufszahlen auf dem Markt für Wärmeerzeuger im ersten Quartal 2023 um insgesamt 38 Prozent auf 306.500 verkaufte Einheiten. Ein besonderer Anstieg ist bei den Verkäufen von Wärmepumpen zu verzeichnen, die im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um beeindruckende 111 Prozent gestiegen sind.
Gasheizungen verzeichneten im ersten Quartal 2023 ebenfalls ein Wachstum, nach einem Rückgang von 8 Prozent im Vorjahr. Trotz der unterbrochenen Gaslieferungen aus Russland infolge des Kriegs in der Ukraine und der daraus resultierenden Versorgungsproblematik, stiegen die Verkäufe um 14 Prozent. Ölheizungen konnten ihren Absatz sogar verdoppeln, obwohl sie mit 21.500 verkauften Einheiten nur einen Marktanteil von 7 Prozent ausmachen. Pellets hingegen verzeichneten einen Rückgang von 11 Prozent. Der BDH kritisiert den starken Abbau staatlicher Förderung seit August als Hauptursache für diesen Rückgang.
Bei den zukünftigen Entwicklungen auf dem Heizungsmarkt bleiben die volatilen Energiepreise mit tendenziell steigender Tendenz ein wichtiger Faktor. Hohe Inflation und steigende Zinsen könnten ebenfalls zu einer Verringerung der Kaufkraft führen. Eine weitere Hürde stellt der Markteinbruch im Bereich der Gebäudeneubauten dar. Trotzdem prognostiziert der BDH für den Absatz von Wärmeerzeugern ein anhaltendes Wachstum von deutlich über 10 Prozent, wobei Wärmepumpen den größten Anteil daran haben werden.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.