Nächstes Jahr soll das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz in Kraft treten. Es sieht unter anderem vor, dass neu installierte Heizsysteme ab 2024 zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt werden müssen. Bis 2045 soll die Wärmebereitstellung vollständig CO2-neutral sein und ohne fossile Energiequellen auskommen. Diese Bestimmung würde der Wärmewende in deutschen Heizungskellern einen erheblichen Aufschwung verleihen.

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, der die Interessen von rund 7.500 bevollmächtigten Bezirkskaminfeger*innen und deren Betrieben in Deutschland vertritt, ist der Meinung, dass die Energie- und Wärmewende nur mit einem technologie- und systemweiten Ansatz erreicht werden kann. „Gebäude sind so unterschiedlich wie ihre Bewohner, daher ist es entscheidend, dass wir jede Technologie dort einsetzen, wo sie benötigt wird“, sagt Verbandschef Alexis Gula. Insbesondere im Bestand sollte in einer Energieberatung zuerst der aktuelle Zustand des Gebäudes erfasst werden, bevor Lösungen für Sanierung und Heizungsaustausch vorgeschlagen werden können.

Abhängig von den baulichen Gegebenheiten, dem Effizienzstatus des Gebäudes und der lokalen Infrastruktur bieten sich verschiedene Optionen für eine klimafreundliche Wärmebereitstellung an, darunter Wärmepumpen, H2-taugliche Geräte, Biomasseanlagen, Hybridanlagen und eine Kombination aus diesen Technologien. Welches System und welcher Energieträger im konkreten Fall technisch machbar und wirtschaftlich vernünftig ist, hängt von zahlreichen baulichen Anforderungen, Einschränkungen, aber auch von Brennstoffpreisen und der individuellen Nutzung ab.

In dieser neuen Phase des Umbruchs in der Gebäudewärmewende ist es daher wichtig, keine Technologie für Neubauten und Bestandsgebäude auszuschließen, um Innovationen nicht zu behindern und das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes so schnell wie möglich zu erreichen, ohne die Bürgerinnen und Bürger finanziell zu belasten. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die all diese Aspekte berücksichtigt, sollte eine Energieberaterin oder ein Energieberater hinzugezogen werden. Das Kaminfegerhandwerk spielt mit täglich etwa 200.000 Kundeninteraktionen und über 11.000 qualifizierten Gebäudeenergieberater*innen eine zentrale Rolle in diesem Transformationsprozess.


Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.