Viele Kehrbezirke in Deutschland können nicht besetzt werden

Deutschland steht vor einem erheblichen Problem: Viele Kehrbezirke, insbesondere in Pforzheim und Thüringen, bleiben unbesetzt. Dieser Mangel an Schornsteinfegern hat die Branche alarmiert. Der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger (ZDS) prognostiziert, dass in den nächsten zwölf Jahren etwa 750 bis 1.000 Regionen unbesetzt bleiben werden, weil nicht genügend Schornsteinfeger mit der erforderlichen Qualifikation vorhanden sind. Um dieser entmutigenden Entwicklung entgegenzuwirken, hat die Schornsteinfegerinnung verschiedene Maßnahmen ergriffen. Dazu gehören die Erhöhung der Auszubildendengehälter und die Intensivierung von Werbekampagnen auf Social-Media-Plattformen. Darüber hinaus gibt es ein konzertiertes Bemühen, die seit langem bestehende Wahrnehmung von Schornsteinfegern zu korrigieren. Zahlreiche Fachkräfte in der Schornsteinfegerbranche haben eine Zusatzausbildung absolviert und sind inzwischen in die Rolle des Energieberaters übergegangen. Damit schaffen sie neue Perspektiven in einer Zeit, in der der Bedarf an Schornsteinfegern aufgrund der Umstellung auf effizientere Heizmethoden zurückgegangen ist. Diese Personen werden nun mit neuen Aufgaben betraut, beispielsweise mit der Durchführung weiterer Messungen, der Bereitstellung von Beratungsleistungen und der Optimierung der Energieeffizienz. Es ist mit einer Zusammenlegung der Kehrbezirke zu rechnen, was zu einem geringeren Bedarf an zugelassenen Bezirksschornsteinfegern führen, aber das Pensum der dann zuständigen Schornsteinfeger deutlich erhöhen wird.


Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.

 

Großes Unbehagen bezüglich Millionen zu ersetzender Heizsysteme

In den vergangenen Monaten hat das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) für einige Unruhe gesorgt und es wird wahrscheinlich noch einige Zeit verstreichen, bis eine haltbare Einigung erzielt wird. Allerdings wird immer klarer, dass viele Eigenheimbesitzer mit veralteten Heizsystemen auf mittlere Sicht mit hohen Kosten konfrontiert werden. Laut der jährlichen Statistik des deutschen Schornsteinfegerhandwerks sind momentan noch sehr viele alte Gas- und Ölheizungen in Betrieb, die vor rund 30 Jahren erstmalig in Betrieb genommen wurden:

Im Jahr 2022 verwendeten mehr als 19 Millionen Heizsysteme in Deutschland fossile Brennstoffe, wobei 14 Millionen auf Gas- und 5 Millionen auf Ölbetrieb zurückzuführen waren. Hohe Energiekosten, unsichere Aussichten auf Versorgungssicherheit und drohende Verbote haben viele Eigenheimbesitzer dazu veranlasst, ihre Systeme im letzten Jahr zu modernisieren. Dennoch fand bei vielen dieser Modernisierungen kein Wechsel von fossilen zu nachhaltigen Wärmeerzeugungsmethoden statt.

Das Kaminkehrerhandwerk bescheinigt nur etwa der Hälfte der Gasheizungen eine hohe Energieeffizienz, bei den Ölheizungen sind es sogar nur knapp 20 Prozent. Betrachtet man das Alter der installierten Anlagen, müssen in den kommenden Jahren Millionen alter Heizsysteme aufgrund der bestehenden Austauschpflicht nach 30 Betriebsjahren ersetzt werden. Bei den Gasheizungen sind 1,35 Millionen Systeme über 30 Jahre, 2,8 Millionen über 25 Jahre und 4,04 Millionen immerhin noch über 20 Jahre alt. Bei den Ölheizungen ist das Durchschnittsalter der Anlagen sogar noch höher:

• über 20 Jahre: ca. 3,35 Millionen
• über 25 Jahre: ca. 3,43 Millionen
• über 30 Jahre: ca. 1,39 Millionen

Nicht für alle Systeme besteht eine automatische Austauschpflicht. Diese wird in Deutschland von den Bezirksschornsteinfegern überwacht. Bei der Kontrolle der Heizung wird ermittelt, ob der Standardkessel älter als 30 Jahre ist. Hausbesitzer, die von der Austauschpflicht betroffen sind, haben zwei Jahre Zeit, um die Heizung zu ersetzen. Ausnahmen von der Austauschpflicht gibt es, wie zum Beispiel bei Betrieb von Niedrigtemperatur- oder Brennwertkesseln. Trotz dieser und weiterer Ausnahmen sind in den kommenden Jahren viele Hausbesitzer von der Austauschpflicht betroffen, da etwa vier Millionen Heizungen in Deutschland das Alter von 30 Jahren erreichen.


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Glückstour der Schornsteinfeger wieder mit Rekordergebnis

Die „Glückstour“ der Schornsteinfeger hat in diesem Jahr mit einer beeindruckenden Rekordsumme von 289.744 Euro ihre Ziele weit übertroffen. Die sieben Radetappen, die sich von Freilassing über Landshut, Roth, Kitzingen, Aschaffenburg und Bingen bis nach Bonn erstreckten, waren nicht nur körperlich herausfordernd, sondern auch geprägt von einer Welle der Großzügigkeit und Unterstützung, die die Gesamtspendensumme auf ein neues Rekordniveau anhob.

Die Spenden wurden während der sieben Radetappen, die über mehr als 700 Kilometer führten, gesammelt und am Ende der Tour an den Verein Glückstour übergeben.

Der Verein, der sich seit 18 Jahren um krebs- und schwerstkranke Kinder kümmert, hat bisher fast vier Millionen Euro an Unterstützung für Patienten, deren Familien, Institutionen und Forschungsprojekte bereitgestellt. In den vergangenen 18 Monaten konnten mehr als 780.000 Euro direkt an Betroffene weitergegeben werden. Eingeschlossen sind dabei 58 einzelne Spenden in Höhe von jeweils 3.000 Euro, die an den jeweiligen Etappenorten überreicht wurden.

Die Glückstour wird weiterhin auf Unterstützung zählen können. So kündigte beispielsweise die Schornsteinfegerinnung Trier an, auch weiterhin aktiv Spenden zu sammeln und sich auf die Glückstour 2024 vorzubereiten, die im nächsten Jahr in Trier starten wird.

Link zur Glückstour


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Heizungsbestand in Deutschland 2022

Die jährliche Veröffentlichung von Heizungsdaten durch das deutsche Schornsteinfegergewerbe bietet interessante Einblicke, besonders im Kontext des neuen Gebäudeenergiegesetzes. Besonders relevant sind dabei die Zahlen und Trends im Bereich der Öl- und Gasheizungen:

Laut den Angaben des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks nutzten 2022 mehr als 19 Millionen Heizsysteme fossile Energieträger. Von diesen wurden nahezu 14 Millionen mit Gas und etwa 5 Millionen mit Öl betrieben. Trotz eines geringfügigen Rückgangs der Gesamtzahl der fossilen Heizungen um 0,6 Prozent verzeichnete man einen simultanen Anstieg der Brennwertgeräte in beiden Kategorien. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Anteil der Gasbrennwertgeräte um etwa 4,3 Prozent auf knapp 8 Millionen Anlagen. Auch die Menge der Ölbrennwertgeräte stieg im Jahresvergleich um 4,5 Prozent auf über 800.000 Anlagen. Dabei zeigt sich, dass mehr als die Hälfte aller Gasheizungen effiziente Brennwerttechnik nutzen, während es bei den Ölheizungen lediglich rund 19 Prozent sind.

Im derzeitigen Entwurf des GEG ist keine allgemeine Betriebsbeschränkung für ältere Öl- und Gasheizungen vorgesehen. Allerdings wäre bei einem Defekt die Installation eines neuen fossilen Heizsystems nur vorübergehend gestattet. Innerhalb von drei Jahren müsste der Eigentümer auf erneuerbare Energien umsteigen, um den vorgeschriebenen Anteil von 65 Prozent erneuerbarer Energie zu erreichen. Finanzielle Härten für einkommensschwache Haushalte und Rentner sollen durch Ausnahmen und Härtefallregelungen abgefedert werden. Es könnten jedoch noch Änderungen in diesen Bereichen eingeführt werden. Das Schornsteinfegergewerbe deutet den beobachteten Anstieg als Reaktion der Hausbesitzer auf das geplante GEG und ein mögliches Verbot von Öl- und Gasheizungen. Mit der kommenden CO2-Preisgestaltung wird erwartet, dass die Nachfrage nach fossilen Heizsystemen weiter sinken wird, da viele Hausbesitzer auf erneuerbare Energien umstellen möchten, um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und Energiekosten zu reduzieren.

Bei der Betrachtung alternativer Heizsysteme wird klar, dass Wärmepumpen nicht für jedes Gebäude die perfekte Lösung darstellen. Dies hängt stark vom Gebäude selbst sowie von der vorhandenen Infrastruktur ab. Biomasseanlagen können laut aktuellem GEG-Entwurf nur in Bestandsgebäuden als erneuerbare Energie eingerechnet werden, obwohl das Schornsteinfegergewerbe deren Einsatz auch in Neubauten befürwortet, sofern dies technisch und wirtschaftlich machbar ist. Im Jahr 2022 wurden zudem mehr als eine Million Holzzentralheizungen und 11,5 Millionen Einzelraumfeuerstellen für feste Brennstoffe in Betrieb genommen, die eine teilweise Substitution fossiler Wärmequellen ermöglichen.

Dieses Jahr war geprägt von einer kontinuierlichen, wenn auch verhaltenen, Bewegung weg von fossilen Brennstoffen hin zu effizienteren und nachhaltigeren Heizlösungen. Der legislative Druck durch das Gebäudeenergiegesetz und das potenzielle Verbot von Öl- und Gasheizungen hat einen Teil zu dieser Entwicklung beigetragen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie diese Trends sich weiterentwickeln werden, insbesondere im Hinblick auf die kommende CO2-Bepreisung und den kontinuierlichen technologischen Fortschritt im Bereich erneuerbarer Heizsysteme.


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Erste Frau im Vorstand der Schornsteinfeger

Im Rahmen des 139. Verbandstags des Bundesverbands des Schornsteinfegerhandwerks am 20. Juni 2023 in Bonn wurden zwei Schlüsselpositionen des Bundesvorstands besetzt. Dr. Julian Schwark erhielt eine deutliche Mehrheit der Stimmen und wurde in seiner Rolle als Vorstand Energie bestätigt. Dr. Schwark hatte das Amt des Ressortleiters Energie im Juni 2022 übernommen und ist seit Januar 2023 Vorstandsmitglied.

Julia Bothur wurde als neue Vorständin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit gewählt. Sie hat eine beeindruckende Karriere vorzuweisen und zeichnet sich nicht nur als das jüngste Vorstandsmitglied des Bundesverbandes aus, sondern ist auch die erste Frau in einer Führungsposition auf Bundesebene. Bothur, eine Energieberaterin, Brandschutztechnikerin und Maschinenbauingenieurin aus Nordrhein-Westfalen, hat in den vergangenen Jahren Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit und in Projekten mit Handwerkskammern und Ministerien gesammelt.

Der Bundesvorstand des Schornsteinfegerhandwerks besteht derzeit aus Alexis Gula (Präsident), Andreas Peeters (Vizepräsident und Vorstand Finanzen), Markus Burger (Vorstand Technik), Dr. Julian Schwark (Vorstand Energie), Udo Voigt (Vorstand Berufsbildung) und Julia Bothur (Vorständin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit).

(c) Foto: Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks


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Schornsteinfeger setzen sich für eine technologieoffene Energie- und Wärmewende ein

Nächstes Jahr soll das überarbeitete Gebäudeenergiegesetz in Kraft treten. Es sieht unter anderem vor, dass neu installierte Heizsysteme ab 2024 zu 65 Prozent aus erneuerbaren Energien versorgt werden müssen. Bis 2045 soll die Wärmebereitstellung vollständig CO2-neutral sein und ohne fossile Energiequellen auskommen. Diese Bestimmung würde der Wärmewende in deutschen Heizungskellern einen erheblichen Aufschwung verleihen.

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, der die Interessen von rund 7.500 bevollmächtigten Bezirkskaminfeger*innen und deren Betrieben in Deutschland vertritt, ist der Meinung, dass die Energie- und Wärmewende nur mit einem technologie- und systemweiten Ansatz erreicht werden kann. „Gebäude sind so unterschiedlich wie ihre Bewohner, daher ist es entscheidend, dass wir jede Technologie dort einsetzen, wo sie benötigt wird“, sagt Verbandschef Alexis Gula. Insbesondere im Bestand sollte in einer Energieberatung zuerst der aktuelle Zustand des Gebäudes erfasst werden, bevor Lösungen für Sanierung und Heizungsaustausch vorgeschlagen werden können.

Abhängig von den baulichen Gegebenheiten, dem Effizienzstatus des Gebäudes und der lokalen Infrastruktur bieten sich verschiedene Optionen für eine klimafreundliche Wärmebereitstellung an, darunter Wärmepumpen, H2-taugliche Geräte, Biomasseanlagen, Hybridanlagen und eine Kombination aus diesen Technologien. Welches System und welcher Energieträger im konkreten Fall technisch machbar und wirtschaftlich vernünftig ist, hängt von zahlreichen baulichen Anforderungen, Einschränkungen, aber auch von Brennstoffpreisen und der individuellen Nutzung ab.

In dieser neuen Phase des Umbruchs in der Gebäudewärmewende ist es daher wichtig, keine Technologie für Neubauten und Bestandsgebäude auszuschließen, um Innovationen nicht zu behindern und das Ziel eines klimaneutralen Gebäudebestandes so schnell wie möglich zu erreichen, ohne die Bürgerinnen und Bürger finanziell zu belasten. Um eine fundierte Entscheidung zu treffen, die all diese Aspekte berücksichtigt, sollte eine Energieberaterin oder ein Energieberater hinzugezogen werden. Das Kaminfegerhandwerk spielt mit täglich etwa 200.000 Kundeninteraktionen und über 11.000 qualifizierten Gebäudeenergieberater*innen eine zentrale Rolle in diesem Transformationsprozess.


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