Ganz Deutschland diskutiert über die Frage, wie künftig klimafreundlich geheizt wird und die Ampelregierung streitet darüber, ob das Gebäudeenergiegesetz (GEG) noch vor der Sommerpause verabschiedet wird. Doch wie sieht die Heizungssituation eigentlich bei den Immobilien des Bundes aus? Dazu gibt es eine Anfrage aus der Linken-Bundestagsfraktion und eine Antwort aus dem FDP-geführten Bundesfinanzministerium – mit einer geradezu erschütternden Bilanz:
Aktuell sind die Liegenschaften des Bundes nur zu 0,96 Prozent mit Heizungssystemen ausgestattet, die zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien (vor allem Wärmepumpen und Biomassekessel) heizen. Im Wirtschaftsministerium, das das neue Heizungsgesetz mit vorantreibt, sind es lediglich 0,05 Prozent der Fläche.

Insgesamt gibt es bis jetzt in allen Bundesministerien 139 Wärmepumpen oder Biomassekessel. Noch am besten schneidet das Verteidigungsministerium ab. Dort gibt es 67 Wärmepumpen oder Biomassekessel, um die 108.000 Quadratmeter zu heizen. Damit sind hier 0,33 Prozent der beheizbaren Fläche im Ministerium mit erneuerbaren Energien beheizt.

So fordern Oppositionspolitiker, dass die Regierung und ihre Ministerien bei der Heizungswende vor allem bei den Immobilien des Bundes vorangehen müssen. Für die Gebäude der Bundesministerien gilt dabei – wie bei allen anderen Gebäuden auch – dass funktionierende Heizungen nicht entfernt werden müssen. Die Bundesministerien schneiden jedoch im Vergleich mit allen bestehenden Gebäuden in Deutschland schlecht ab. Denn insgesamt liegt der Anteil von erneuerbaren Energien bei der Gebäudewärme bei 15 Prozent. Laut Angaben der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben sollen spätestens zum Jahr 2045 alle Liegenschaften des Bundes ohne fossile Brennstoffe und klimaneutral beheizt werden. Bis dahin müssen die Heizungen in den Bundesministerien umfassend umgebaut werden. Wieviel das kosten wird, ist noch offen. Klar ist nur, dass es teuer werden wird.


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