Entwicklung des Heizungsmarktes

Nach einer Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wandelt sich der Heizungsmarkt in Deutschland langsam. Der Anteil von Wärmepumpen hat sich im Jahr 2023 gegenüber 2019 mehr als verdoppelt, während der Anteil der Öl-Zentralheizungen zurückgegangen ist. Aktuell gibt es in Deutschland rund 19,5 Millionen Wohngebäude mit etwa 41,9 Millionen Wohnungen. Der Anteil von Gasheizungen liegt bei 50,1 %, der von Ölheizungen bei 28,5 %. Weiterhin sind bei 7,1 Prozent der Haushalte strombetriebene Heizungen in Betrieb, Fernwärme wird von 6 % genutzt.
Interessanterweise variiert die bevorzugte Heiztechnologie regional stark. Im Nordwesten dominiert die Gasheizung, im Süden hingegen die Ölheizung. Fernwärme ist vor allem in den nördlichen und östlichen Bundesländern sowie in den Stadtstaaten Hamburg und Berlin verbreitet.
Ein wichtiger Aspekt der Studie ist das Durchschnittsalter der Heizungen. Es ist seit 2019 um zweieinhalb Jahre gesunken und liegt jetzt bei 13,9 Jahren. Jedoch ist immer noch ein Drittel der Heizungen älter als 20 Jahre.
Drei von vier Haushalten heizen noch mit Gas oder Öl und müssen in den nächsten 20 Jahren auf erneuerbare Energien umgestellt werden.
Die Bundesregierung hat mit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes und dem Wärmeplanungsgesetz neue gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen. Das GEG 2024 schreibt vor, dass bei neuen Heizungen mindestens 65 % der Wärme aus erneuerbaren Quellen stammen müssen. Das Wärmeplanungsgesetz verpflichtet Kommunen, kommunale Wärmepläne zu erstellen.


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Hybridheizungen: Effiziente Kombination der Heiztechnologien

Hybridheizungen kombinieren unterschiedliche Wärmeerzeugungstechnologien, wie Wärmepumpen mit Gas-, Öl- oder Holzheizungen, um Effizienz und Kostenersparnis zu maximieren. Sie eignen sich auch für schlecht isolierte oder denkmalgeschützte Gebäude und bieten eine optimale Leistung durch die Nutzung der jeweiligen Stärken der Technologien. Wärmepumpen sind z.B. bei niedrigen Temperaturen effizienter und können mit einem Gasbrenner kombiniert werden, der bei extremer Kälte aktiviert wird. Trotz höherer Anschaffungskosten können Hybridheizungen langfristig kosteneffizient sein.

Hybride Heizsysteme sind eine effektive Übergangstechnologie, wobei die Gas-Komponente bis 2045 entfernt werden sollte. In der Zwischenzeit kann das Gebäude verbessert oder auf Fernwärme umgestellt werden. Eine individuelle Expertenanalyse ist zur Beurteilung der Sinnhaftigkeit erforderlich.

Die Kosten für verschiedene Heizsysteme variieren. Ölheizungen beginnen bei ca. 8.000 EUR, Gasheizungen bei ca. 7.000 EUR und Holz- oder Pelletheizungen bei ca. 10.000 EUR. Nah- und Fernwärme kosten ab ca. 5.000 EUR, Wasserstoffheizungen ab ca. 30.000 EUR und Solarthermie ebenfalls ab ca. 10.000 EUR. Luft-Wasser-Wärmepumpen liegen zwischen 8.000 und 16.000 EUR, Erdwärmepumpen zwischen 12.000 und 15.000 EUR (ohne Erschließung), und Grundwasser-Wärmepumpen zwischen 9.000 und 12.000 EUR (ebenfalls ohne Erschließung). Diese Kosten sind Durchschnittswerte und können individuell variieren. Nicht berücksichtigt sind Installations- oder Sanierungskosten sowie Förderungen.


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Dämmstoff aus dem Moor für den Klimaschutz

In einem innovativen Projekt haben Forscher der Universität Greifswald gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik Dämmplatten und Baumaterialien aus Rohrkolben entwickelt, einer Sumpfpflanze. Ein Produkt – das Typhaboard, ein Dämmmaterial aus Rohrkolben – wurde bereits entwickelt und soll in Bauvorhaben wie einem „Green Container“ Verwendung finden. Dieser Container aus Typha-Bauelementen könnte energieintensive Metallcontainer ersetzen und zeigt das Potenzial der Pflanze für den Bau.
Die Forschung an der Universität konzentriert sich auch auf die Minimierung von Treibhausgasemissionen und die Anpassung der Wasserverhältnisse für den Anbau von Rohrkolben. Zusätzlich wird erforscht, wie die Pflanzen ohne die Bildung von Kolben angebaut werden können, da dies für die Dämmwirkung von Vorteil ist. Obwohl die Ernte der Rohrkolben derzeit noch überwiegend in Handarbeit erfolgt und damit zeitaufwendig und teuer ist, gibt es Optimismus hinsichtlich der Entwicklung geeigneter Erntemaschinen. Diese Forschungen könnten einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten, da durch die Nutzung von Rohrkolben in Bauvorhaben CO2 dauerhaft gebunden wird.


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Rekordinstallationen bei PV-Anlagen in Deutschland

Die deutsche Solarbranche hat ein erfolgreiches Jahr hinter sich, mit der Installation von über einer Million Solaranlagen und einem beeindruckenden Wachstum. Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) berichtet, dass besonders Balkonkraftwerke zu diesem Anstieg beitrugen. 2023 wurden etwa 270.000 Steckersolargeräte in Betrieb genommen – eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr.

Durch neue Installationen stieg die Solarstromerzeugung in Deutschland deutlich an, wobei die Spitzenleistung der Systeme auf Dächern und Freiflächen um 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr zunahm. Heimsegmente machten dabei die Hälfte der neu installierten Leistung aus. Die rund 3,7 Millionen Solarstromsysteme in Deutschland deckten 2023 etwa 12 Prozent des nationalen Stromverbrauchs.

Für 2024 wird aufgrund steigender Strompreise und attraktiver Förderbedingungen eine hohe Nachfrage erwartet. Über 1,5 Millionen Immobilienbesitzer planen, eine Solaranlage zu installieren. Der BSW sieht jedoch die Notwendigkeit, bürokratische Hürden zu verringern, um das Wachstum weiter voranzutreiben.


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Das neue Heizungsgesetz im Überblick

Das neue Heizungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, fördert den Wechsel zu erneuerbaren Energien und unterstützt den Klimaschutz. Wesentliche Bestandteile sind:

  1. Neuinstallierte Heizungen müssen 65% erneuerbare Energien nutzen: Dies gilt ab 2024 für Neubaugebiete und ab 2026 auch für Neubauten außerhalb dieser Gebiete. Bestehende Heizungen sind von sofortigen Austauschpflichten ausgenommen, unterliegen aber langfristigen Übergangsfristen.
  2. Regelungen für bestehende Öl- und Gasheizungen: Diese dürfen weiterhin betrieben und repariert werden. Nach einem Totalausfall muss jedoch auf eine Heizung umgestiegen werden, die mindestens 65% erneuerbare Energien nutzt. Ab 2045 ist der Betrieb von Erdgas- oder Ölheizungen verboten.
  3. Gasheizungen und Beratungspflicht: Seit Januar 2024 ist die Installation von Gasheizungen nur noch nach einer professionellen Beratung erlaubt. Diese soll über finanzielle Nachteile informieren. Wer ab 2024 eine Gasheizung einbaut, muss sie ab 2029 zunehmend mit klimaneutralem Gas betreiben.
  4. Fördermittel des Bundes: Der Bund bietet Förderungen für den Heizungsaustausch, begrenzt auf 70% der Kosten oder maximal 21.000 Euro. Es gibt eine Basisförderung von 30% für den Austausch fossiler Heizungen. Zusätzlich erhalten Personen mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 Euro eine Extraförderung.
  5. Regelungen für Vermieter: Vermieter können die Kosten für den Heizungsaustausch auf Mieter umlegen, jedoch maximal zehn Prozent der Kosten, wenn sie staatliche Förderungen in Anspruch nehmen und die Förderung von den umlegbaren Kosten abziehen.

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