von Schornsteinfeger | 30.11.2023 | Klimaschutz
Die dezentrale Produktion von Strom, Wärme und Kälte ist ein Kernpunkt der Energie- und Wärmewende. Elektrische und thermische Speicher sowie elektrische und Sorptions-Wärmepumpen sind dabei unverzichtbar. Sie ermöglichen es, Energie genau dort zu erzeugen, wo sie benötigt wird. Wärmepumpen nutzen hierfür verschiedene Wärmequellen wie Grundwasser, Luft oder Erdwärme. Diese Technologien sind nicht nur Energieumwandler, sondern tragen auch zu einer nachhaltigen Energieversorgung bei.
Elektrische Speicher spielen eine entscheidende Rolle in der dezentralen Energieversorgung, indem sie überschüssige Energie aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben. Sie sind essenziell für die Integration von Ökostrom in das Energiesystem und gewährleisten eine effiziente Nutzung des erzeugten Stroms.
Wärmepumpen sind vielseitig einsetzbar und zentral für moderne Energiekonzepte. Sie können nicht nur erneuerbare Wärme erzeugen, sondern auch Kälte für die Gebäudeklimatisierung bereitstellen. Sie heben Wärme auf ein höheres Temperaturniveau und ermöglichen so vielfältige Anwendungen. Projekte belegen, dass mit ihrer Hilfe eine weitgehende Unabhängigkeit von fossilen Energien möglich ist.
Innovative Ansätze werden in verschiedenen Städten umgesetzt, wie in Jena mit der Verteilung von Großspeichersystemen und Solaranlagen, oder in Hamburg mit einem Reallabor für die Verknüpfung von Wärme, Strom und Mobilität. In Dänemark kombiniert ein Projekt Solarwärme, thermische Speicher und Wärmepumpen, um ganzjährig Energie zu produzieren und zu speichern. In der Schweiz verwendet die Coop-Genossenschaft PV-Anlagen und Eisspeicher für die nächtliche Kühlung von Lebensmitteln ohne zusätzliche Kälteanlage.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.
von Schornsteinfeger | 30.11.2023 | Klimaschutz
Die Umstellung auf Wärmepumpen in Altbauten ist eine zukunftsweisende Herausforderung, die nicht nur technisches Verständnis, sondern auch spezifisches Fachwissen erfordert. Diese Herausforderung geht weit über das Wissen um traditionelle Heizsysteme wie Öl-, Gas- oder Holzheizungen hinaus, insbesondere bei der Sanierung von Bestandsgebäuden.
Schlüsselelemente für eine erfolgreiche Umstellung
- Komfortbewahrung: Der Komfort sollte durch den Wechsel zu Wärmepumpen nicht beeinträchtigt werden. Wärmepumpen reagieren langsamer als herkömmliche Heizsysteme und müssen daher sorgfältig auf das bestehende Wärmeverteilsystem und die Heizlast abgestimmt sein.
- Genauigkeit bei Heizlastberechnungen: Eine präzise Heizlastberechnung ist entscheidend für die Dimensionierung der Wärmepumpe, um Effizienz zu gewährleisten und den Wärmebedarf zu decken.
- Die Rolle von Speichern: Im Gegensatz zu traditionellen Heizsystemen ist ein Speicher für Wärmepumpen unerlässlich. Er ermöglicht das Puffern und unterstützt die Integration weiterer Wärmeerzeuger.
- Hydraulischer Abgleich: Ein korrekter hydraulischer Abgleich ist für einen effizienten Betrieb unverzichtbar. Er sorgt für den nötigen Mindestvolumenstrom und verhindert das häufige An- und Abschalten der Wärmepumpe.
- Auswahl des Aufstellorts: Der Standort von außen aufgestellten Wärmepumpen muss sorgfältig gewählt werden, um Geräuschbelästigungen und Rückkopplungen zu vermeiden.
In Deutschland werden noch immer 75% aller Wohnflächen mit fossilen Energien beheizt. Dies unterstreicht das große Marktpotenzial und die Bedeutung der Wärmepumpe für die Zukunft. Der Wechsel zu erneuerbaren Energien, obwohl zeitaufwändiger, ist langfristig rentabler und trägt wesentlich zum Umweltschutz bei. Spezialisierte Fachbetriebe sind daher gefragt, um diese wichtige und zukunftsorientierte Aufgabe zu bewältigen.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.
von Schornsteinfeger | 02.11.2023 | Klimaschutz
Die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt hat mit der „Rein-Heiz-Kampagne“ eine Initiative ins Leben gerufen, um die Berliner für umweltfreundliches Heizen mit Holz zu sensibilisieren. Im Zuge dessen wurde der „Berliner Ofenführerschein“ eingeführt, eine 90-minütige Online-Schulung, die das effiziente und emissionsarme Heizen fördern soll. Mit dem Beginn der kühleren Jahreszeit, wo traditionelles Heizen mit Holz in den Fokus rückt, bietet dieser Kurs eine wichtige Informationsquelle für rund 115.000 Holzofenbesitzer in der Stadt. Holzheizungen können bei falscher Nutzung schädliche Gase und Feinstaub emittieren, die gesundheitliche Probleme wie Bronchitis oder asthmatische Anfälle auslösen können. Ein Kaminofen kann in einer Stunde etwa so viele Partikel ausstoßen wie ein moderner Diesel-Pkw bei einer 100 Kilometer langen Fahrt. Der Kurs zielt darauf ab, die korrekte Nutzung von Holzöfen zu lehren, um diese Emissionen zu minimieren.
Interessierte können sich einfach für den Ofenführerschein anmelden. Die Schulung, die ursprünglich kostenlos für die ersten 5000 Teilnehmer angeboten wird, besteht aus drei großen Themengebieten: effiziente Brennstoffnutzung, emissionsarmer Betrieb des Ofens und Reinigung, Wartung sowie Sicherheit. Durch Videos und Dialoge mit Experten werden die Themen anschaulich und informativ vermittelt. Es wird empfohlen, das Gelernte am eigenen Ofen auszuprobieren.
Richtige Ofennutzung kann den Holzverbrauch um bis zu 35 Prozent reduzieren und den Ausstoß von Ruß und Feinstaub um rund 50 Prozent senken. Nicht nur das Klima, sondern auch der eigene Geldbeutel wird geschont. Zudem trägt die sachgerechte Verwendung des Ofens zu einem besseren sozialen Klima bei, indem Nachbarschaftsstreitigkeiten wegen Rauchgeruch vermieden werden.
Der Berliner Ofenführerschein ist ein sinnvolles Angebot, um Berliner für eine klimaschonende Holzverbrennung zu sensibilisieren und Luftverschmutzung zu reduzieren. Etliche Kommunen haben Interesse geäußert, ähnliche Aktionen durchzuführen.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.
von Schornsteinfeger | 30.10.2023 | Klimaschutz
Laut einer vom Bundesverband für Energieeffiziente Gebäudehülle in Auftrag gegebenen Studie liegt die Renovierungsrate im bestehenden deutschen Gebäudebestand derzeit nur bei 0,83 Prozent. Eine Umfrage des Verbands für Hauseigentümerschutz deutet darauf hin, dass nur etwa ein Drittel der Selbstnutzer mit älteren Immobilien plant, in naher Zukunft Maßnahmen zur Energiemodernisierung durchzuführen. Die langsamen Fortschritte bei Renovierungen und Modernisierungsmaßnahmen sind hauptsächlich auf die hohen Baukosten sowie fehlendes Fachpersonal zurückzuführen sind. Dies ist besorgniserregend angesichts einer eskalierenden Wohnungskrise mit Hunderttausender fehlender Wohnung. Eine neue Regelung, die der Gesetzgeber in Erwägung zieht, könnte die Situation weiter verschärfen und die Kosten in die Höhe treiben.
Die in Frage kommende Reform betrifft die Gefahrstoffverordnung. Laut dem Entwurf des Abschnitts 5a, Absatz 2, sollten alle Arbeiten an bestehenden Gebäuden, die vor dem 31. Oktober 1993 erbaut wurden, unter vollständigen Asbestschutzmaßnahmen durchgeführt werden, einschließlich der Entsorgung von Abfällen als gefährliche Abfälle, auch ohne konkreten Verdacht auf Asbestkontamination. Dieses Verfahren ist sehr arbeitsintensiv und daher kostspielig. Um diese „Entsorgung auf Verdacht“ zu vermeiden, müssten private Eigentümer Messungen durch einen Experten durchführen lassen, um das Fehlen einer Asbestkontamination nachzuweisen. Allerdings sind Experten rar und die Messungen teuer. Es ist auch noch nicht klar, ob diese Messungen den Anforderungen des Abfallrechts genügen werden.
Laut dem Verband Privater Bauherren (VPB) sind viele Laien im Bauwesen wahrscheinlich von diesen Herausforderungen überfordert, da sie normalerweise nicht in der Lage sind zu beurteilen, ob eine Risikosituation mit dem eingebauten Material besteht. Dies könnte zu unnötigen zusätzlichen finanziellen Belastungen für private Bauherren führen. Wenn die Messungen zu teuer sind oder wenn kein Experte rechtzeitig verfügbar ist, würde die geplante neue Rechtslage sogar erzwingen, dass auch unbelastete Baumaterialien als gefährliche Abfälle entsorgt werden, was die Kosten erheblich erhöhen könnte, ohne mehr Gesundheitsschutz zu erreichen.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.
von Schornsteinfeger | 30.09.2023 | Klimaschutz
In wissenschaftlichen Untersuchungen wird häufig auf Phänomene aus der Natur zurückgegriffen, um innovative Lösungen für technische Herausforderungen zu entwickeln. Beispiele hierfür sind Roboter, die die Kletterfähigkeiten von Geckos nachahmen, oder Beschichtungen, die den selbstreinigenden Effekt von Lotusblättern simulieren.
Ein aktuelles Beispiel in diesem Kontext ist eine von Wüstenchamäleons inspirierte Beschichtungsfarbe, die mit dem Ziel konzipiert wurde, das Mikroklima von Gebäuden zu optimieren und somit einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Diese innovative Farbe ermöglicht eine passive thermische Regulation von Bauwerken, basierend auf den adaptiven Fähigkeiten von Chamäleons in extremen Umgebungen. Während Chamäleons ihre Pigmentierung modifizieren, um ihre Körpertemperatur anzupassen, haben Forscher aus China eine reaktive Farbe entwickelt, die ihre Eigenschaften in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur ändert.
In experimentellen Studien reflektierte diese Beschichtung bei Temperaturen über 30 Grad Celsius bis zu 93% der Sonneneinstrahlung und führte im Winter zu einer Erhöhung der Raumtemperatur um 1,2 Grad Celsius. Es wird angenommen, dass diese Technologie das Potenzial hat, den Energieverbrauch um bis zu 20% zu reduzieren, obwohl sie derzeit noch nicht für den kommerziellen Einsatz bereit ist.
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von Schornsteinfeger | 31.07.2023 | Klimaschutz
Die Popularität kleiner Solaranlagen in Deutschland wächst zunehmend, wie jüngste Zahlen aus dem Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eindrucksvoll demonstrieren. Die Bundesregierung ist bemüht, die Installation solcher Balkonkraftwerke weiter zu fördern und einfacher zu gestalten.
Laut Bundesnetzagentur hat sich die Zahl der installierten Balkonkraftwerke in Deutschland seit Jahresbeginn verdoppelt, was auf die zunehmende Akzeptanz von erneuerbaren Energien hinweist. Gegenwärtig sind rund 230.000 steckerfertige Erzeugungsanlagen im Register verzeichnet, und mehr als die Hälfte davon wurde im laufenden Jahr in Betrieb genommen.
Die tatsächliche Zahl der installierten Anlagen könnte jedoch höher sein, da es etwa 30.000 weitere Anlagen mit einer Leistung von unter 1 Kilowatt gibt, bei denen nicht klar ist, ob sie als Balkonkraftwerke eingestuft werden. Hinzu kommt eine unbekannte Zahl nicht registrierter und nicht angemeldeter Anlagen, die entgegen den gesetzlichen Vorgaben in Betrieb genommen wurden.
Die kleineren und relativ günstigen Balkonkraftwerke haben im letzten Jahr aufgrund der stark gestiegenen Strompreise an Beliebtheit gewonnen. Sie bestehen in der Regel aus ein bis zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den Solarstrom in Haushaltsstrom umwandelt. Ob sich die Anschaffung solcher Anlagen lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Anschaffungspreis, Strompreis und Sonneneinstrahlung und mögliche Verschattung.
Trotz des starken Wachstums der Balkonkraftwerke spielen sie in der gesamten Stromerzeugung Deutschlands bisher eine geringe Rolle. Selbst wenn man die 30.000 Anlagen mit unklarem Status hinzuzählt, beträgt die Gesamtleistung laut Bundesnetzagentur nur 170 Megawatt, was etwa 0,3 Promille des deutschen Stromverbrauchs entspricht.
Die Bundesregierung plant Maßnahmen, um die Installation der Anlagen zu erleichtern und den Sektor weiter zu fördern. Nach einem Referentenentwurf des Justizministeriums soll es Mietern und Wohnungseigentümern einfacher gemacht werden, Balkonkraftwerke zu installieren. Sie sollen einen gesetzlichen Anspruch auf die Installation erhalten, ohne dies beim Vermieter oder der Eigentümerversammlung begründen zu müssen.
Darüber hinaus plant das Wirtschaftsministerium, die Leistungsgrenze von 600 auf 800 Watt anzuheben und die Meldepflichten für Steckersolargeräte zu vereinfachen. Bisher mussten diese Anlagen sowohl im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur eingetragen als auch beim Netzbetreiber gemeldet werden, eine Praxis, die abgeschafft werden soll und die bisher viele Hausbesitzer davon abhält, diese Technologien einzusetzen.
Die Verbreitung von Balkonkraftwerken in Deutschland ist ungleich, wobei sie besonders im Norden des Landes beliebt sind. In Mecklenburg-Vorpommern kommen auf 1000 Einwohner 5 Anlagen, in Schleswig-Holstein sind es 4,2 und in Niedersachsen 3,8. Der Süden mit Bayern und Baden-Württemberg liegt dagegen unter dem deutschen Durchschnitt von 2,7. Die Stadtstaaten mit Werten zwischen 1 und 1,5 stehen am Ende der Skala, was teilweise auf die dortige Bebauungsstruktur zurückzuführen ist.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.