In wissenschaftlichen Untersuchungen wird häufig auf Phänomene aus der Natur zurückgegriffen, um innovative Lösungen für technische Herausforderungen zu entwickeln. Beispiele hierfür sind Roboter, die die Kletterfähigkeiten von Geckos nachahmen, oder Beschichtungen, die den selbstreinigenden Effekt von Lotusblättern simulieren.

Ein aktuelles Beispiel in diesem Kontext ist eine von Wüstenchamäleons inspirierte Beschichtungsfarbe, die mit dem Ziel konzipiert wurde, das Mikroklima von Gebäuden zu optimieren und somit einen Beitrag zur Bekämpfung des Klimawandels zu leisten. Diese innovative Farbe ermöglicht eine passive thermische Regulation von Bauwerken, basierend auf den adaptiven Fähigkeiten von Chamäleons in extremen Umgebungen. Während Chamäleons ihre Pigmentierung modifizieren, um ihre Körpertemperatur anzupassen, haben Forscher aus China eine reaktive Farbe entwickelt, die ihre Eigenschaften in Abhängigkeit von der Umgebungstemperatur ändert.

In experimentellen Studien reflektierte diese Beschichtung bei Temperaturen über 30 Grad Celsius bis zu 93% der Sonneneinstrahlung und führte im Winter zu einer Erhöhung der Raumtemperatur um 1,2 Grad Celsius. Es wird angenommen, dass diese Technologie das Potenzial hat, den Energieverbrauch um bis zu 20% zu reduzieren, obwohl sie derzeit noch nicht für den kommerziellen Einsatz bereit ist.


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