Sanierungsrechner des BMWK

Der Sanierungsrechner des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der auf der Website von Energiewechsel.de zur Verfügung gestellt wird, ist ein nützliches Tool, das Hausbesitzern hilft, den aktuellen Energieeffizienzzustand und den Heizenergiebedarf ihres Gebäudes zu ermitteln. Dieser Rechner wurde in Zusammenarbeit mit der KfW und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP entwickelt und basiert auf regelmäßig aktualisierten Formeln, die die jüngsten Preisentwicklungen berücksichtigt. Mit nur wenigen Dateneingaben, wie zum Beispiel der Größe und dem Zustand des Gebäudes, können Nutzer eine Abschätzung der derzeitigen Energieeffizienz ihres Gebäudes erhalten. Auf dieser Grundlage werden erste Vorschläge für Sanierungsmaßnahmen gemacht, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern.

Darüber hinaus gibt der Rechner eine beispielhafte Indikation zu den Kosten und Amortisationszeiten und zeigt geeignete Fördermöglichkeiten auf. Die Ergebnisse des Sanierungsrechners können als Grundlage für die Diskussion möglicher Einzelmaßnahmen und die Einschätzung ihrer jeweiligen Wirkung genutzt werden. Für konkrete Entscheidungen sollten die Ergebnisse und Empfehlungen jedoch gemeinsam mit Energieeffizienz-Experten erörtert und beispielsweise anhand realer Verbrauchsdaten überprüft werden. Der Sanierungsrechner kann in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden.

Er kann beispielsweise bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen für Einzelgebäude oder bei Quartierssanierungen, bei denen zahlreiche Gebäude in einem Stadtteil auf ein besseres energetisches Niveau gebracht werden, hilfreich sein. Darüber hinaus kann er auch bei der Planung der Finanzierung von Sanierungsprojekten nützlich sein, indem er eine Schätzung der Kosten und möglichen Energiekosteneinsparungen liefert.


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Modernisierung durch Wärmepumpen in Altbauten

Wärmepumpensysteme eignen sich gut für die Heizungsmodernisierung in Altbauten, da sie auch ohne umfangreiche Renovierungsarbeiten integriert werden können. Diese Systeme sind flexibel und können oft mit bestehenden Heizkörpern kombiniert werden, wobei die verbreitete Annahme, dass unbedingt eine Fußbodenheizung erforderlich ist, nicht zutrifft. Luft/Wasser-Wärmepumpen sind auch in Bezug auf Lärm gut handhabbar, was sie zu einer attraktiven Alternative zu Gasheizungen macht, selbst im Kontext zukünftiger Wasserstofftechnologien.

Wärmepumpen nutzen verschiedene Wärmequellen wie Erdwärme, Luft oder Grundwasser und erzeugen Niedertemperaturwärme. Sie sind besonders in Neubauten mit hohem Energiestandard effizient, da dort niedrige Systemtemperaturen ausreichen. In Altbauten ist eine verbesserte Isolierung empfehlenswert, um die Effizienz der Wärmepumpe zu optimieren. Besonders wirkungsvoll sind die Isolierung der Kellerdecke und der obersten Geschossdecke. Fensteraustausch und Fassadenisolierung sind teurer, führen aber zu niedrigeren Vorlauftemperaturen und geringerer Betriebslast für die Wärmepumpe.

Luft-Wasser-Wärmepumpen sind besonders beliebt für die Nachrüstung in Altbauten, da sie keine Erdarbeiten erfordern und vergleichsweise kostengünstig und einfach zu installieren sind. Die genauen Kosten für ein neues Heizsystem variieren jedoch stark und sollten durch eine individuelle Beratung mit einem Energieeffizienzexperten oder einem auf Wärmepumpen spezialisierten Heizungsbauer ermittelt werden, um eine optimale Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.


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Gesetz für Erneuerbares Heizen

Das Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich als Heizungsgesetz bekannt, wurde vom Bundesrat gebilligt und tritt Anfang 2024 in Kraft. Es verfolgt das Ziel, den Klimaschutz in Gebäuden zu fördern und die CO2-Emissionen im Gebäudesektor zu reduzieren. Das Gesetzt sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr neue Heizungen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Traditionelle Öl- und Gasheizungen erfüllen diese Anforderung in der Regel nicht. Für den Austausch und den Weiterbetrieb fossiler Heizungen sind in den nächsten 20 Jahren unterschiedliche Fristen und Vorgaben vorgesehen. Ab Juli 2028 dürfen Heizungen, die ausschließlich mit fossilen Energien betrieben werden, nicht mehr installiert werden.

Eine zentrale Rolle im Gesetz spielt die kommunale Wärmeplanung. Große Kommunen mit über 100.000 Einwohnern müssen bis Mitte 2026 eine solche Planung vorlegen, während kleinere Kommunen bis Mitte 2028 Zeit haben. Diese Wärmeplanung wird entscheidend dafür sein, welche Heizsysteme in den jeweiligen Kommunen eingesetzt werden können.

Das Gesetz war Gegenstand intensiver Debatten innerhalb der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Ursprünglich wurden strengere Regelungen vorgeschlagen, die jedoch nach Kompromissen innerhalb der Koalition abgeschwächt wurden. Trotz der Bemühungen, die CO2-Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 zu halbieren, wird erwartet, dass nur eine Reduzierung um etwa 40 Prozent erreicht wird. Das langfristige Ziel ist es, bis 2045 eine vollständige Wärmewende zu erreichen.

Parallel zum Heizungsgesetz plant die Bundesregierung ein Förderprogramm zum Heizungsaustausch, das Anfang 2024 starten soll. Dieses Programm sieht eine Grundförderung sowie einen Einkommensbonus für selbstnutzende Wohneigentümer mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr vor. Zusätzlich ist ein „Geschwindigkeitsbonus“ vorgesehen, um Anreize für eine frühzeitige Umrüstung zu schaffen. Ab 2028 wird diese Förderung schrittweise reduziert. Das Ministerium erwartet zudem, dass die Kosten für Wärmepumpen mit steigender Nachfrage sinken werden, wobei mittelfristige Kostensenkungen von etwa 40 Prozent prognostiziert werden.

Weitere Informationen über das Gesetz: Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (Link) und Seite der Bundesregierung (Link).


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Studie: Gebäude brauchen Sonnenschutz

In Deutschland sind bauliche Strukturen bisher unzureichend an die fortschreitenden klimatischen Veränderungen angepasst, sowohl im Bereich der Sanierungen als auch bei Neukonstruktionen. Dies führt zu einer potenziellen Überhitzungsgefahr während der Sommermonate. Obwohl der Einsatz von Klimaanlagen eine intuitive Lösung darstellt, würde dies den Energieverbrauch signifikant erhöhen. Eine aktuelle Untersuchung der Institution Transparente Gebäudehülle verdeutlicht, dass diverse Sonnenschutztechniken effektiv gegen Überhitzung wirken und den Energieaufwand für Klimatisierung reduzieren oder sogar obsolet machen können. Die Institution rät daher der Bundesregierung, verbindliche Richtlinien für effektiven Sonnenschutz zu implementieren.

Aktuelle klimatische Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, dass der Klimawandel in Deutschland bereits spürbare Auswirkungen hat. Die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 25 Grad in mittleren Klimaregionen, wie beispielsweise Potsdam, hat zugenommen. Die Studie simuliert die Reaktion typischer Wohnräume auf zukünftige Klimaveränderungen und präsentiert Lösungen zur Vermeidung von Überhitzung ohne Klimatisierung. Die Studie zeigt auf, dass aktuelle Normen für Sonnenschutz auf veralteten Klimadaten basieren, und empfiehlt eine Anpassung an aktuelle und zukünftige klimatische Bedingungen. In der Vergangenheit erfüllte beispielsweise ein Wohn- und Esszimmer mithilfe eines innenliegenden Sonnenschutzes (Gardinen, Rollos etc.) die thermischen Anforderungen; lediglich sporadisch waren Temperaturmaxima in den Sommermonaten zu verzeichnen. Angesichts des Klimawandels wird jedoch prognostiziert, dass dieser Raum im Sommer zukünftig Temperaturen über 30 °C erreichen wird. Dennoch kann ein effizienter außenliegender Sonnenschutz, wie beispielsweise Rollläden oder Außenjalousien, diese Überhitzung signifikant reduzieren. Die Effizienz des Sonnenschutzes wird durch Automatisierung (Smart Home) maximiert. Eine nächtliche Lüftung optimiert zusätzlich das thermische Innenraumklima.

Ein weiteres Problem ist, dass viele Gebäudenutzer auf effektiven Sonnenschutz verzichten und stattdessen Klimaanlagen installieren, was jedoch den Energieverbrauch deutlich erhöht. Ein besserer Sonnenschutz kann den Energiebedarf laut der Studie jedoch erheblich reduzieren. Die Institution Transparente Gebäudehülle (RTG) zieht aus der Studie Schlussfolgerungen für die Baupolitik. Eine detaillierte Zusammenfassung der Studie sowie zugehörige Grafiken sind auf der Webseite der Institution Transparente Gebäudehülle verfügbar.


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Austausch der Gastherme

Der Austausch von Gasthermen ist für viele Haushalte aufgrund gesetzlicher Vorschriften notwendig. Während ältere Heizsysteme eine Lebensdauer von über 30 Jahren aufweisen können, beträgt die Lebensdauer moderner Gasthermen trotz regelmäßiger Wartung nur 15 bis 20 Jahre. Das Gebäudeenergiegesetz verlangt, dass Vermieter Gasthermen, die mindestens 30 Jahre alt sind, erneuern. Ursprünglich sollte der Einbau neuer Gasheizungen ab 2024 verboten werden, doch nach Überarbeitungen des Gesetzes sind Ausnahmen vorgesehen. Ab 2028 wird der Einbau neuer Gasthermen generell untersagt, mit dem Ziel, dass Deutschland bis 2045 klimaneutral wird.

Moderne Gasthermen bieten zahlreiche Vorteile, darunter eine effiziente Brennwerttechnik, platzsparende Bauweise und geringeren Gasverbrauch. Allerdings haben sie auch Nachteile, wie eine kürzere Lebensdauer im Vergleich zu traditionellen Heizungen.

Online-Plattformen bieten eine Vielzahl von Gasthermen zur Selbstinstallation an. Als exemplarisches Beispiel liegen die Kosten für eine bestimmte Erdgasheizung ohne Warmwasserkessel und weiteres Zubehör unter 3.000 Euro.

Ein aktuelles alternatives Angebot im Internet für eine Brennwert-Gasheizung liegt preislich bei etwa 4.000 Euro. Dieses Paket beinhaltet wesentliche Zubehörteile sowie einen Warmwasserspeicher. Üblicherweise wird jedoch ein Fachexperte für die Installation solcher Systeme herangezogen.

Bei einer real durchgeführten Installation einer Gasheizung mit einer Kapazität von 20 Kilowatt ergaben sich folgende Kosten: Brennwert-Heizkessel inklusive Warmwasserspeicher 3.600 Euro, Pumpen und Ventile 670 Euro, Rohrleitungen und weiteres Zubehör 830 Euro, und Montagekosten von 2.540 Euro. Inklusive der Mehrwertsteuer von 1.450 Euro belief sich die Gesamtkosten auf 9.090 Euro (Stand: Juni 2023).

Frühere staatliche Unterstützungen für Standard-Gasheizungen sind nicht mehr verfügbar. Aktuelle Förderprogramme existieren jedoch für Gasheizungen, die als Hybridheizsysteme in Kombination mit Wärmepumpen oder Solaranlagen betrieben werden.

Die Bundesfördermöglichkeiten sind im Heizungswegweiser des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz detailliert aufgeführt. Bei der Installation einer umweltfreundlichen Hybridheizung kann die Grundförderung bis zu 30 Prozent der anfallenden Kosten betragen. Für den Ersatz einer fossilen Heizung, die mindestens 20 Jahre alt ist und bis 2028 ausgetauscht wird, gibt es zusätzlich einen Bonus von 20 Prozent.

Deutlicher Rückgang bei Wärmepumpen und Sanierungen

Im ersten Halbjahr 2023 gab es einen deutlichen Rückgang in der Nachfrage nach Wärmepumpen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) verzeichnete 48.804 Anträge zur Förderung der Beschaffung einer Wärmepumpe, im Vergleich zu 97.766 Anträgen im Vorjahr. Ebenfalls wurde ein Rückgang bei den Dämmprojekten für Häuser festgestellt. In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 wurden 14,88 Millionen Quadratmeter Gebäudefläche gedämmt, was einem Minus von 14,82% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) zeigt Besorgnis über die Auswirkungen dieser Trends auf die nationalen Klimaziele im Gebäudesektor. Es gibt eine Verschiebung von Modernisierungsmaßnahmen hin zu Instandhaltungsmaßnahmen aufgrund steigender Baupreise, Zinsen und Förderkürzungen. Verschiedene Gründe für die Zurückhaltung bei den Anträgen werden in der Branche diskutiert, darunter die geringere Sorge vor einem Gasmangel, Debatten um das Gebäudeenergiegesetz, Unsicherheit über die zu wählende Technik und die Aussicht auf höhere Förderungen im kommenden Jahr. Es wird jedoch vor möglichen langen Wartezeiten bei der Bewilligung der Fördermittel und bei Installationen durch Fachbetriebe im nächsten Jahr gewarnt, falls die Nachfrage sprunghaft ansteigt.


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