von Schornsteinfeger | 01.02.2024 | Sanierung
Das neue Heizungsgesetz, das am 1. Januar 2024 in Kraft trat, fördert den Wechsel zu erneuerbaren Energien und unterstützt den Klimaschutz. Wesentliche Bestandteile sind:
- Neuinstallierte Heizungen müssen 65% erneuerbare Energien nutzen: Dies gilt ab 2024 für Neubaugebiete und ab 2026 auch für Neubauten außerhalb dieser Gebiete. Bestehende Heizungen sind von sofortigen Austauschpflichten ausgenommen, unterliegen aber langfristigen Übergangsfristen.
- Regelungen für bestehende Öl- und Gasheizungen: Diese dürfen weiterhin betrieben und repariert werden. Nach einem Totalausfall muss jedoch auf eine Heizung umgestiegen werden, die mindestens 65% erneuerbare Energien nutzt. Ab 2045 ist der Betrieb von Erdgas- oder Ölheizungen verboten.
- Gasheizungen und Beratungspflicht: Seit Januar 2024 ist die Installation von Gasheizungen nur noch nach einer professionellen Beratung erlaubt. Diese soll über finanzielle Nachteile informieren. Wer ab 2024 eine Gasheizung einbaut, muss sie ab 2029 zunehmend mit klimaneutralem Gas betreiben.
- Fördermittel des Bundes: Der Bund bietet Förderungen für den Heizungsaustausch, begrenzt auf 70% der Kosten oder maximal 21.000 Euro. Es gibt eine Basisförderung von 30% für den Austausch fossiler Heizungen. Zusätzlich erhalten Personen mit einem Jahreseinkommen unter 40.000 Euro eine Extraförderung.
- Regelungen für Vermieter: Vermieter können die Kosten für den Heizungsaustausch auf Mieter umlegen, jedoch maximal zehn Prozent der Kosten, wenn sie staatliche Förderungen in Anspruch nehmen und die Förderung von den umlegbaren Kosten abziehen.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.
von Schornsteinfeger | 02.01.2024 | Sanierung
In der aktuellen Debatte um nachhaltige Heizsysteme und die bevorstehenden gesetzlichen Änderungen, steht die Wärmepumpe als eine zukunftsfähige und umweltfreundliche Lösung im Fokus. Sie ermöglicht es, die Heizung unabhängig von fossilen Brennstoffen zu betreiben und gleichzeitig den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Dennoch zeigt sich, dass auch traditionelle Heizsysteme wie Öl- und Gasheizungen weiterhin eine Rolle spielen und nachgefragt werden. Insbesondere in der Übergangsphase zur vollständigen Nutzung erneuerbarer Energien können Hybridheizungen eine sinnvolle Lösung darstellen. Diese kombinieren eine Wärmepumpe mit einer bestehenden fossilen Heizung auf Basis von Gas oder Öl. So können Hausbesitzer von den Vorteilen beider Systeme profitieren. Neue Zahlen des Heizungsverbands zeigen, dass das Interesse an Öl- und Gasheizungen weiterhin besteht.
Laut dem Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden im ersten Halbjahr 2023 signifikant mehr Ölheizungen verkauft als im Vorjahr – genau genommen 48.500 Stück, was mehr als das Doppelte des Vorjahres ist. Diese Steigerung erfolgte nach einem Jahr, in dem aufgrund von Unsicherheiten in der Versorgung und Befürchtungen über steigende Energiekosten weniger Anlagen verkauft wurden. Die meistverkaufte Heizungsart waren Gasheizungen, mit einer Gesamtzahl von 385.000 Stück, was einem Anstieg von etwa einem Drittel gegenüber 2022 entspricht. Die meisten Hausbesitzer möchten mit dem Einbau eines neuen Öl- oder Gaskessels eine langfristige Lösung schaffen, in der Hoffnung, für die nächsten 25 Jahre ungestört zu sein“, erklärten Vertreter des BDH. Zudem wurde beobachtet, dass viele Kunden auch funktionstüchtige Kessel ersetzen ließen, die durchaus noch einige Jahre hätten betrieben werden können.
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von Schornsteinfeger | 30.11.2023 | Sanierung
Der Sanierungsrechner des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), der auf der Website von Energiewechsel.de zur Verfügung gestellt wird, ist ein nützliches Tool, das Hausbesitzern hilft, den aktuellen Energieeffizienzzustand und den Heizenergiebedarf ihres Gebäudes zu ermitteln. Dieser Rechner wurde in Zusammenarbeit mit der KfW und dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP entwickelt und basiert auf regelmäßig aktualisierten Formeln, die die jüngsten Preisentwicklungen berücksichtigt. Mit nur wenigen Dateneingaben, wie zum Beispiel der Größe und dem Zustand des Gebäudes, können Nutzer eine Abschätzung der derzeitigen Energieeffizienz ihres Gebäudes erhalten. Auf dieser Grundlage werden erste Vorschläge für Sanierungsmaßnahmen gemacht, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern.
Darüber hinaus gibt der Rechner eine beispielhafte Indikation zu den Kosten und Amortisationszeiten und zeigt geeignete Fördermöglichkeiten auf. Die Ergebnisse des Sanierungsrechners können als Grundlage für die Diskussion möglicher Einzelmaßnahmen und die Einschätzung ihrer jeweiligen Wirkung genutzt werden. Für konkrete Entscheidungen sollten die Ergebnisse und Empfehlungen jedoch gemeinsam mit Energieeffizienz-Experten erörtert und beispielsweise anhand realer Verbrauchsdaten überprüft werden. Der Sanierungsrechner kann in verschiedenen Kontexten eingesetzt werden.
Er kann beispielsweise bei der Planung von Sanierungsmaßnahmen für Einzelgebäude oder bei Quartierssanierungen, bei denen zahlreiche Gebäude in einem Stadtteil auf ein besseres energetisches Niveau gebracht werden, hilfreich sein. Darüber hinaus kann er auch bei der Planung der Finanzierung von Sanierungsprojekten nützlich sein, indem er eine Schätzung der Kosten und möglichen Energiekosteneinsparungen liefert.
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von Schornsteinfeger | 30.11.2023 | Sanierung
Wärmepumpensysteme eignen sich gut für die Heizungsmodernisierung in Altbauten, da sie auch ohne umfangreiche Renovierungsarbeiten integriert werden können. Diese Systeme sind flexibel und können oft mit bestehenden Heizkörpern kombiniert werden, wobei die verbreitete Annahme, dass unbedingt eine Fußbodenheizung erforderlich ist, nicht zutrifft. Luft/Wasser-Wärmepumpen sind auch in Bezug auf Lärm gut handhabbar, was sie zu einer attraktiven Alternative zu Gasheizungen macht, selbst im Kontext zukünftiger Wasserstofftechnologien.
Wärmepumpen nutzen verschiedene Wärmequellen wie Erdwärme, Luft oder Grundwasser und erzeugen Niedertemperaturwärme. Sie sind besonders in Neubauten mit hohem Energiestandard effizient, da dort niedrige Systemtemperaturen ausreichen. In Altbauten ist eine verbesserte Isolierung empfehlenswert, um die Effizienz der Wärmepumpe zu optimieren. Besonders wirkungsvoll sind die Isolierung der Kellerdecke und der obersten Geschossdecke. Fensteraustausch und Fassadenisolierung sind teurer, führen aber zu niedrigeren Vorlauftemperaturen und geringerer Betriebslast für die Wärmepumpe.
Luft-Wasser-Wärmepumpen sind besonders beliebt für die Nachrüstung in Altbauten, da sie keine Erdarbeiten erfordern und vergleichsweise kostengünstig und einfach zu installieren sind. Die genauen Kosten für ein neues Heizsystem variieren jedoch stark und sollten durch eine individuelle Beratung mit einem Energieeffizienzexperten oder einem auf Wärmepumpen spezialisierten Heizungsbauer ermittelt werden, um eine optimale Lösung für das jeweilige Gebäude zu finden.
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von Schornsteinfeger | 01.10.2023 | Sanierung
Das Gebäudeenergiegesetz, umgangssprachlich als Heizungsgesetz bekannt, wurde vom Bundesrat gebilligt und tritt Anfang 2024 in Kraft. Es verfolgt das Ziel, den Klimaschutz in Gebäuden zu fördern und die CO2-Emissionen im Gebäudesektor zu reduzieren. Das Gesetzt sieht vor, dass ab dem kommenden Jahr neue Heizungen in Neubauten innerhalb von Neubaugebieten zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden müssen. Traditionelle Öl- und Gasheizungen erfüllen diese Anforderung in der Regel nicht. Für den Austausch und den Weiterbetrieb fossiler Heizungen sind in den nächsten 20 Jahren unterschiedliche Fristen und Vorgaben vorgesehen. Ab Juli 2028 dürfen Heizungen, die ausschließlich mit fossilen Energien betrieben werden, nicht mehr installiert werden.
Eine zentrale Rolle im Gesetz spielt die kommunale Wärmeplanung. Große Kommunen mit über 100.000 Einwohnern müssen bis Mitte 2026 eine solche Planung vorlegen, während kleinere Kommunen bis Mitte 2028 Zeit haben. Diese Wärmeplanung wird entscheidend dafür sein, welche Heizsysteme in den jeweiligen Kommunen eingesetzt werden können.
Das Gesetz war Gegenstand intensiver Debatten innerhalb der Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Ursprünglich wurden strengere Regelungen vorgeschlagen, die jedoch nach Kompromissen innerhalb der Koalition abgeschwächt wurden. Trotz der Bemühungen, die CO2-Emissionen im Gebäudesektor bis 2030 zu halbieren, wird erwartet, dass nur eine Reduzierung um etwa 40 Prozent erreicht wird. Das langfristige Ziel ist es, bis 2045 eine vollständige Wärmewende zu erreichen.
Parallel zum Heizungsgesetz plant die Bundesregierung ein Förderprogramm zum Heizungsaustausch, das Anfang 2024 starten soll. Dieses Programm sieht eine Grundförderung sowie einen Einkommensbonus für selbstnutzende Wohneigentümer mit einem zu versteuernden Einkommen von bis zu 40.000 Euro pro Jahr vor. Zusätzlich ist ein „Geschwindigkeitsbonus“ vorgesehen, um Anreize für eine frühzeitige Umrüstung zu schaffen. Ab 2028 wird diese Förderung schrittweise reduziert. Das Ministerium erwartet zudem, dass die Kosten für Wärmepumpen mit steigender Nachfrage sinken werden, wobei mittelfristige Kostensenkungen von etwa 40 Prozent prognostiziert werden.
Weitere Informationen über das Gesetz: Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (Link) und Seite der Bundesregierung (Link).
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von Schornsteinfeger | 30.09.2023 | Sanierung
In Deutschland sind bauliche Strukturen bisher unzureichend an die fortschreitenden klimatischen Veränderungen angepasst, sowohl im Bereich der Sanierungen als auch bei Neukonstruktionen. Dies führt zu einer potenziellen Überhitzungsgefahr während der Sommermonate. Obwohl der Einsatz von Klimaanlagen eine intuitive Lösung darstellt, würde dies den Energieverbrauch signifikant erhöhen. Eine aktuelle Untersuchung der Institution Transparente Gebäudehülle verdeutlicht, dass diverse Sonnenschutztechniken effektiv gegen Überhitzung wirken und den Energieaufwand für Klimatisierung reduzieren oder sogar obsolet machen können. Die Institution rät daher der Bundesregierung, verbindliche Richtlinien für effektiven Sonnenschutz zu implementieren.
Aktuelle klimatische Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigen, dass der Klimawandel in Deutschland bereits spürbare Auswirkungen hat. Die Anzahl der Tage mit Temperaturen über 25 Grad in mittleren Klimaregionen, wie beispielsweise Potsdam, hat zugenommen. Die Studie simuliert die Reaktion typischer Wohnräume auf zukünftige Klimaveränderungen und präsentiert Lösungen zur Vermeidung von Überhitzung ohne Klimatisierung. Die Studie zeigt auf, dass aktuelle Normen für Sonnenschutz auf veralteten Klimadaten basieren, und empfiehlt eine Anpassung an aktuelle und zukünftige klimatische Bedingungen. In der Vergangenheit erfüllte beispielsweise ein Wohn- und Esszimmer mithilfe eines innenliegenden Sonnenschutzes (Gardinen, Rollos etc.) die thermischen Anforderungen; lediglich sporadisch waren Temperaturmaxima in den Sommermonaten zu verzeichnen. Angesichts des Klimawandels wird jedoch prognostiziert, dass dieser Raum im Sommer zukünftig Temperaturen über 30 °C erreichen wird. Dennoch kann ein effizienter außenliegender Sonnenschutz, wie beispielsweise Rollläden oder Außenjalousien, diese Überhitzung signifikant reduzieren. Die Effizienz des Sonnenschutzes wird durch Automatisierung (Smart Home) maximiert. Eine nächtliche Lüftung optimiert zusätzlich das thermische Innenraumklima.
Ein weiteres Problem ist, dass viele Gebäudenutzer auf effektiven Sonnenschutz verzichten und stattdessen Klimaanlagen installieren, was jedoch den Energieverbrauch deutlich erhöht. Ein besserer Sonnenschutz kann den Energiebedarf laut der Studie jedoch erheblich reduzieren. Die Institution Transparente Gebäudehülle (RTG) zieht aus der Studie Schlussfolgerungen für die Baupolitik. Eine detaillierte Zusammenfassung der Studie sowie zugehörige Grafiken sind auf der Webseite der Institution Transparente Gebäudehülle verfügbar.
Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.