Deutschland setzt Preisbremsen für Gas, Wärme und Strom ein

Ab März 2023 werden Preisbremsen für Gas, Wärme und Strom in Deutschland wirksam. Diese Maßnahmen sollen vorübergehend den Bruttoarbeitspreis für leitungsgebundenes Erdgas auf zwölf Cent pro Kilowattstunde und für Wärme (Nah- und Fernwärme) auf 9,5 Cent pro Kilowattstunde deckeln. Für Strom wurde ein Deckel von 40 Cent pro Kilowattstunde festgelegt, welcher jedoch nur für 80 Prozent des im September 2022 prognostizierten Jahresverbrauchs (bis zu 30.000 Kilowattstunden pro Jahr) gilt. Die restlichen 20 Prozent des Verbrauchs sind von dieser Preisbegrenzung ausgenommen. Die Preisbremsen gelten rückwirkend für Januar und Februar 2023 und werden vorerst bis zum Ende des Jahres für private Haushalte und kleine sowie mittlere Unternehmen (KMU) angewendet. Die Bundesregierung kann jedoch diese Gesetze durch Verordnung bis zum 30. April 2024 verlängern.

Zusätzlich wurde zwischen dem 1. Oktober 2022 und dem 31. März 2024 eine temporäre Mehrwertsteuersenkung auf Gas und Fernwärme von 19 Prozent auf sieben Prozent beschlossen. Eine weitere Maßnahme ist die Möglichkeit für Verbraucher, die zwischen dem 1. Januar 2022 und dem 1. Dezember 2022 Heizöl, Flüssiggas oder Pellets gekauft haben, einen Zuschuss zu beantragen, wenn sich der Preis gegenüber dem Vorjahr mindestens verdoppelt hat. Hierbei übernimmt der Staat 80 Prozent der Mehrausgaben, bis zu einem maximalen Betrag von 2.000 Euro.

Die Gesetzentwürfe für die Preisbremsen wurden am 25. November 2022 im Umlaufverfahren vom Bundeskabinett beschlossen und am 15. und 16. Dezember 2022 vom Bundestag und Bundesrat angenommen. Die Gesetze traten am 24. Dezember 2022 in Kraft. Die geplante Gasumlage wurde von der Regierung zurückgezogen und findet somit keine Anwendung.


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Wärmepumpen versus Ölheizungen

In Deutschland heizen noch etwa 10 Millionen Haushalte mit Ölheizungen, aber das Ende dieser Technologie ist absehbar. Ab 2026 dürfen keine neuen Ölheizungen mehr installiert werden, es sei denn, sie werden in Kombination mit erneuerbaren Energien wie Wärmepumpen betrieben. In diesem Fall können sogar Fördergelder in Anspruch genommen werden, jedoch nur für den CO2-neutralen Teil der Anlage.

Die Entsorgung von Ölheizungen, die 30 Jahre oder älter sind, wird durch die Energiesparverordnung vorzeitig gefördert, sofern sie nicht mit Niedertemperaturkesseln oder Brennwerttechnik eingesetzt werden. Selbst neuere Anlagen sind oft ineffizient, was zu höheren Heizkosten und einer erhöhten Klimabelastung führt. Der Austausch einer Ölheizung kann prinzipiell Vorteile bringen. Das Effizienzlabel, das vom Schornsteinfeger vergeben wird, gibt Auskunft über die Energiebilanz des jeweiligen Heizgerätes.

Ölheizungen können noch bis Ende 2025 neu installiert werden. Wenn nur der Heizkessel ausgetauscht werden muss, bleiben die Kosten mit etwa 8.000 Euro für den Heizkessel vergleichsweise überschaubar. Nach erfolgter Umrüstung kann der Energieverbrauch um bis zu 30 % gesenkt werden. Der Tank, der Kühler und die vorhandenen Leitungen können weiter verwendet werden und halten damit die weiteren Investitionskosten im Rahmen. Allerdings ist zu beachten, dass die aktuell günstigeren Heizölpreise in Zukunft möglicherweise wieder steigen könnten.

Es kann sich jedoch lohnen, frühzeitig auf alternative Methoden der Wärmeerzeugung umzusteigen, z.B. durch den Einbau einer Wärmepumpe. Der Austausch einer Ölheizung gegen eine neue Wärmepumpe ist mit höheren Anschaffungskosten verbunden, je nach Wärmepumpentyp und örtlichen Gegebenheiten kalkuliert das Vergleichsportal Verivox mit Anschaffungskosten zwischen 15.000 und 28.000 Euro. Allerdings ist die staatliche Förderung für Wärmepumpen nicht in den Gesamtkosten enthalten. Der Steuerzahler trägt bis zu 40 % der Kosten, was aus 15.000 Euro Gesamtkosten für eine neue Wärmepumpe nur 9.000 Euro macht. Die langfristigen Betriebskosten einer Wärmepumpe sind günstiger als die einer Ölheizung, aber die tatsächlichen Kosten können je nach individuellen Gegebenheiten, wie z.B. der Entwicklung der Strompreise, variieren. Ein energieeffizientes Haus benötigt rund einige hundert Kilowattstunden, was derzeit in Deutschland bei Neuverträgen rund 40 Cent pro Kilowattstunde kostet.

Bei älteren Gebäuden sieht die Situation hingegen anders aus: Die Betriebskosten einer Wärmepumpe können sich schnell auf mehrere tausend Kilowattstunden (kWh) summieren, was zu Stromkosten von 500 Euro pro Jahr oder mehr führen kann. Die Pumpleistung erfordert Strom, jedoch können Einfamilienhäuser vollständig autonom mit Wärme versorgt werden, wenn der benötigte Strom von einer eigenen Solaranlage produziert wird.


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Kleine Wohnungen für mehr Klimaschutz

Ein wichtiger Aspekt des Klimaschutzes ist der Wohnungsbau, der dazu beitragen kann, Energie zu sparen und die CO2-Emissionen zu senken. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, kleinere Wohnungen Wohnungen zu bauen, die geräumig genug sind, um eine Familie zu beherbergen, aber kompakt genug, um die Energieeffizienz zu erhöhen.

Die Vorteile solcher Wohnungen gehen jedoch über die Energieeffizienz hinaus. Mit kleineren Wohnungen können mehr Menschen in einem bestimmten Raum untergebracht werden, wodurch mehr Wohnraum geschaffen wird, um den steigenden Wohnungsbedarf zu decken. Darüber hinaus können die Miet- und Kaufkosten für Wohnungen gesenkt werden, was den Menschen ein erschwinglicheres Zuhause ermöglicht. Gebäude sind einer der größten Verursacher des Klimawandels und setzen jedes Jahr durchschnittlich 1,3 Tonnen CO2 pro Person frei. Dies geschieht sowohl bei der Wärme- und Stromerzeugung als auch beim Bau.
Laut einer Studie der Vereinten Nationen war der Gebäudesektor im Jahr 2021 weltweit für 37 Prozent der energiebedingten Kohlendioxidemissionen verantwortlich – mehr als die Industrie (30 %) und der Verkehrssektor (22 %).

Im vergangenen Jahrhundert hat die Weltbevölkerung nicht nur an Größe, sondern auch an Raumnutzung zugenommen. Gleichzeitig sind die Einkommen und die Zahl der Alleinlebenden dramatisch gestiegen. Allerdings gibt es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Regionen. Während beispielsweise der durchschnittliche Mensch in Nigeria über sechs Quadratmeter Wohnfläche verfügt, sind es in der Türkei 18, in Brasilien 24, in China 30, in der EU 38 und in den USA 75.

Seit 1950 hat sich die durchschnittliche Wohnfläche pro Person in Deutschland von 15 auf 48 Quadratmeter mehr als verdreifacht. Besonders ausgeprägt ist dieser Anstieg bei Senioren nach dem Auszug der eigenen Kinder aus dem Zuhause. Sie haben im Durchschnitt mehr als 60 Quadratmeter Wohnfläche für sich alleine.

Größere Wohnräume sind auch teurer zu beheizen, eine geringere Wohnfläche könnte dazu beitragen, die Heizkosten zu senken. Angesichts von Wohnungsnot und Klimakrise ist es notwendig, die bisherigen Gewohnheiten zu überdenken. Laut soziologischen Untersuchungen würde der Wohnflächenbedarf in Deutschland für 200 Millionen Menschen ausreichen, wenn sie mit den in den 1960er Jahren üblichen Lebensbedingungen und Wohnungsgrößen zufrieden wären.

Laut der Technischen Universität Graz in Österreich erfordert das Erreichen der 1,5-Grad-Grenze für die globale Erwärmung trotz des Bevölkerungswachstums eine Reduzierung des Energieverbrauchs um 40 Prozent. Die Forscher empfehlen eine globale durchschnittliche Wohnfläche von 30 Quadratmetern pro Person.

Experten sehen vor allem in Industrieländern wie Deutschland Potenzial für Senioren, in kleineren, altersgerechten Wohnungen viel Geld zu sparen. Derzeit leben viele ältere Singles oder Ehepaare nach dem Auszug der Kinder in eher großen Wohnungen oder Häusern, die oft nicht über eine altersgerechte Ausstattung verfügen. Dieser Mangel an geeignetem Wohnraum für Senioren führt gerade in Städten wiederum zu einer Verknappung des Wohnraums für junge Familien. Es gibt viele Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken – zum Beispiel durch Umzug in eine kleinere Wohnung oder die Untervermietung eines Teils des Hauses.

Einige Universitäten vermitteln Studenten an Senioren, damit die Studenten billiger wohnen können. Im Gegenzug helfen die Studenten den Alten bei Arbeiten rund um Haus und Garten oder Besorgungen. Diese Lebensweise wird immer beliebter, weil sie eine Möglichkeit für Menschen jeden Alters ist, miteinander zu interagieren und sich gegenseitig zu unterstützen.


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Strompreisbremse: Sonderregeln für Wärmepumpenbetrieb

Hausbesitzer, die in diesem Jahr eine Wärmepumpe beschafft und installiert haben, sollen von der Strompreisbremse profitieren. Nach einem Treffen mit Energieexperten und den Herstellern von Wärmepumpen kündigte Wirtschaftsminister Habeck eine Entlastung an, da Wärmepumpen mehr Strom benötigen und der Verbrauch bei vielen Wärmepumpenbesitzern gegenüber dem Vorjahr entsprechend deutlich gestiegen ist. Sie würden ansonsten benachteiligt, richtet sich die Preisbremse doch nach dem Vorjahresverbrauch als Bemessungsgrundlage. Der Beitrag erläutert die Politik in Bezug auf diese Heiztechnologie und die Regelungen zur Strompreisbremse.


Dieser Beitrag Strompreisbremse: Habeck will Sonderregel für Wärmepumpen stammt aus folgender Quelle tagesschau.de und wurde am 16.11.2022 veröffentlicht.
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Angst vor Blackout erzeugt Run auf Kaminöfen und Gasflaschen

In Baumärkten und im Internet ist die Nachfrage nach Kaminöfen und Gasflaschen sprunghaft gestiegen – die Sorge vor einem Blackout ist mittlerweile recht groß.

Auf der Suche nach alternativen Energieträgern sind vor allem Kaminöfen in den Blickpunkt geraten – nach Auskunft des Bundesverbandes der Schornsteinfeger ist der Wunsch nach Beratung geeigneter Öfen hier um etwa 75 Prozent gestiegen. Doch so schnell lässt sich der Wunsch nach einer Alternative oder Ergänzung der Gasheizungen nicht realisieren, die Hersteller kommen aktuell bei dem Nachfragevolumen nicht hinterher. Lieferzeiten von mehr als sechs Monaten sind eher die Regel denn eine Ausnahme.

Auch Propangasflaschen sind mittlerweile zu einem knappen Gut geworden. Die meisten Baumärkte melden Ausverkauf oder sind nur noch bereit, volle Behälter gegen die Rückgabe eines leeren Behälters zu verkaufen. Die Verbraucher horten die Gasflaschen, um im Falle eines Blackouts oder eines Gasnotstands die Wohnungen und Häuser mit einem Grill oder einem Terrassenstrahler zu beheizen. Davon raten Brandschutzexperten dringend ab – zu groß ist die Gefahr von Zimmerbränden oder auch einer Vergiftung mit Kohlenmonoxid.


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Einsatz von Wärmepumpen auch in Altbauten möglich

Wärmepumpen sind unabhängig von Gas und Öl und können den benötigten Strom aus regenerativen Energiequellen wie Windkraftanlagen oder Solaranlagen beziehen. Ihr Wirkungsgrad ist hoch – aus 1 kWh Strom können 3 kWh Wärmeenergie (bei Erdwärmepumpen sogar 4 kWh) erzeugt werden, was deutlich über der Effizienz von Gasthermen liegt. Diese erzeugen weniger als 1 Kilowattstunde thermische Energie aus der gleichen Menge an elektrischer Energie.

Es wird daher erwartet, dass sowohl die Politik als auch Hersteller von Heizsystemen und Verbraucher vermehrt auf diese Technologie setzen werden. Der überwiegende Teil der Gebäude in Deutschland ist allerdings älter und verfügt noch nicht über eine hinreichende Dämmung. Solche Gebäude gelten allgemein als nicht oder nur eingeschränkt geeignet für den wirtschaftlichen Einsatz von Wärmepumpen.

Energieberater empfehlen vor dem Einsatz von Wärmepumpen zumeist die Durchführung umfangreicher Dämmungsmaßnahmen an den Außenwänden und am Dach, den Austausch von Fenstern sowie die Installation einer Fußbodenheizung. Diese Strategien sind allerdings aufwendig und teuer und haben sich somit als ungeeignet für die meisten Hausbesitzer erwiesen, wenn sie kurzfristig realisiert werden sollen. Laut einer umfassenden Studie des Freiburger Fraunhofer Instituts ISE ist es jedoch möglich, Wärmepumpen auch ohne vorherige Sanierung effizient einzusetzen.

Die Forscher evaluierten die Effizienz von Wärmepumpen in mehr als 40 Altbauten über einen Zeitraum von einem Jahr und kamen zu so nicht erwarteten Ergebnissen: Selbst ältere Wärmepumpen mit einem niedrigeren Wirkungsgrad erzielten annehmbare Resultate in nicht isolierten Gebäuden. Der wesentlichste Faktor war der Wärmeverbrauch und der Zustand der Heizkörper – sie waren von höherer Bedeutung als die Gebäudehülle. Früher wurden Heizkörper recht voluminös ausgelegt, was dem Einsatz von Wärmepumpen zugutekommt. Die Verfügbarkeit von großen Heizflächen ermöglicht den Einsatz von Wärmepumpen, bei relativ niedrigen Temperaturen. Eine Analyse durch einen Fachmann, wie zum Beispiel einem Installateur oder Energieberater, kann Klarheit schaffen, ob ein wirtschaftlicher Betrieb mit den aktuellen Heizkörpern realisierbar ist.

Als Daumenwert gilt ein Verbrauch von 150 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Liegen die Verbrauchswerte darüber, sollte eine Dämmung erfolgen – und dies völlig unabhängig davon, ob mit Gas, Strom oder Öl geheizt wird. Der Einsatz einer Wärmepumpe bei diesen Werten und Rahmenbedingungen erscheint wenig sinnvoll.

Den Test für die Eignung einer Wärmepumpe kann jeder Hausbesitzer in einfacher Weise selbst durchführen. An sehr kalten Wintertagen sollte die Betriebstemperatur der Heizung abgesenkt werden. Werden die Räume bei einer Vorlauftemperatur (also jene Temperatur des Heizungswassers am Austritt des Wärmeerzeugers) von 55 Grad oder weniger ausreichend erwärmt, so kann eine Wärmepumpe ohne weitere Sanierungsmaßnahmen eingesetzt werden. Wird dieser Zustand nicht ereicht, so sollten Heizkörper oder Fenster ausgetauscht und Maßnahmen zur Dämmung durchgeführt werden.


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