Aufgrund der steigenden Nachfrage nach umweltfreundlicheren Energiequellen ist die Produktion von Wärmepumpen im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. In den ersten drei Quartalen 2022 wurden in Deutschland knapp 243.200 Wärmepumpen produziert, was einer Steigerung von 48,9 Prozent gegenüber 2021 entspricht. Das ist mehr als das Doppelte der 2017 produzierten Wärmepumpen. Wärmepumpen nutzen Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder dem Erdreich, um Gebäude zu beheizen. Dieser Prozess benötigt jedoch eine hohe Menge an Strom; stammt dieser Strom aus regenerativen Quellen, so wird die Wärmepumpe zu einer klimafreundlicheren Option. Da die meisten Hausbesitzer zunehmend weniger abhängig von Öl und Gas werden wollen, werden Wärmepumpen immer häufiger nachgefragt und installiert. Laut dem Bundesamt für Statistik nutzten 2021 50,6 Prozent der neuen Wohngebäude Wärmepumpen als primäre Heizenergiequelle, 2016 war es knapp ein Drittel. Wärmepumpen kommen vor allem in Ein- und Zweifamilienhäusern zum Einsatz, 2021 in mehr als der Hälfte der Neuinstallationen. Bei Mehrfamilienhäusern lag dieser Anteil bei nur 30,6 Prozent.
Auch der Export und Import von Wärmepumpen nahm im Vorjahr rasant zu. 2022 wurden Wärmepumpen im Wert von knapp 738,3 Millionen Euro vor allem aus Schweden (13,1 Prozent), Polen (12,8 Prozent) und Frankreich (12,3 Prozent) nach Deutschland importiert – ein gutes Viertel mehr als im Vorjahr. Im Vergleich zu 2017 hat sich der Wert mehr als vervierfacht. Auch der Export von Wärmepumpen aus Deutschland hat in den letzten Jahren stark zugenommen. 2022 wurden Exporte im Wert von knapp 769,4 Millionen Euro getätigt – über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Hauptabnehmer deutscher Wärmepumpen waren die Schweiz, Österreich und Polen. Innerhalb von fünf Jahren hat sich der Wert der exportierten Wärmepumpen mehr als verdreifacht.
Das Bundeswirtschafts- und Bauministerium arbeitet an einem Gesetzesentwurf, der den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen ab 2024 verbieten soll. Die Details des Gesetzes stehen allerdings noch aus. Der deutsche Heizungsmarkt wächst rasant; der Bundesverband der Heizungsindustrie meldet für 2022 ein Umsatzplus von 5%. Insgesamt wurden 980.000 Wärmeerzeuger verkauft. Trotz Herausforderungen wie unterbrochenen Lieferketten und hoher Auslastung der SHK-Gewerke konnte die Heizungsbranche den Umsatz deutlich steigern.
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