Wirtschaftsminister Habeck will den Einsatz fossiler Heizsysteme reduzieren und den Einsatz von Wärmepumpen fördern. Eine Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz München (FIW München) und des Instituts für Energie- und Umweltforschung (IFEU) hat jedoch gezeigt, dass dies in vielen Fällen aufgrund schlechter Dämmung in Gebäuden nicht möglich ist. Wärmepumpen sind am effizientesten, wenn sie in gut gedämmten Gebäuden mit niedrigen Vorlauftemperaturen (< 55 °C) eingesetzt werden.

Eine neue Studie hat ergeben, dass nur die Hälfte aller Wohngebäude in Deutschland für den effizienten Betrieb einer Wärmepumpe geeignet ist. Dies bedeutet im Umkehrschluss, dass rund 10 Millionen Wohngebäude für den Einbau einer Wärmepumpe nicht vorbereitet sind und diejenigen, die trotz fehlender Voraussetzungen eine Wärmepumpe eingebaut haben, einen deutlichen Effizienzverlust verzeichnen werden. Das hat finanzielle Auswirkungen, denn die Betriebskosten für eine Wärmepumpe in einem ungedämmten Klasse-H-Haus liegen bei rund 5900 Euro pro Jahr, während die Nutzung von Gas vergleichsweise „nur“ Kosten in Höhe von 4.520 Euro pro Jahr verursacht.
Die Studie zeigt auch, dass bis zu fünfmal mehr Wärmepumpen betrieben werden können, wenn Gebäude gedämmt und netzintegriert sind. Christoph Dorn, Vorsitzender beim Verband für Dämmsysteme, Putz und Mörtel (VDPM), sieht damit eine Entlastung des Stromnetzes, das in Spitzenlastzeiten im Winter oft überlastet ist.
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Bau arbeitet derzeit an Regelungen für klimafreundlichere Heizsysteme. Der neue Heizungsstandard soll die Wärmepumpe werden, der Einbau von Wärmepumpen wird mit mehr als einem Drittel der Investitionskosten gefördert.


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