Das Schornsteinfegerhandwerk in Deutschland nimmt eine bedeutende Rolle bei der Erfassung und Überwachung von Heizungsanlagen ein. Im Rahmen ihrer hoheitlichen Aufgaben dokumentieren die circa 7.700 Schornsteinfegerbetriebe essenzielle Daten zu den in Deutschland installierten Wärmeerzeugern.

Die gesammelten Daten bieten einen umfassenden Überblick über den aktuellen Sicherheitsstandard und die Ergebnisse im Immissionsschutz. Bezüglich der Heizungssituation in Deutschland im Jahr 2023 lässt sich ein Trend zu effizienteren Anlagen und einem Rückgang von Öl- und Gasheizungen beobachten. Über 19 Millionen Anlagen heizten mit fossilen Brennstoffen, davon nutzten fast 14,4 Millionen Erdgas und rund 5 Millionen Öl. Die Gesamtzahl der fossil betriebenen Heizungen verringerte sich leicht um etwa 1 Prozent.
Gleichzeitig stieg der Anteil effizienter Heizkessel. Die Anzahl der Öl- und Gas-Brennwertgeräte erhöhte sich um 5,4 Prozent auf insgesamt 9,2 Millionen Anlagen. Brennwertkessel gelten aufgrund ihrer Effizienz als Brückentechnologie der Wärmewende und können mit anderen Technologien wie Solarthermie, Wärmepumpen oder fester Biomasse kombiniert werden.
Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks prognostiziert, dass in den kommenden Jahren sukzessive weniger Öl- und Gasheizungen neu installiert werden. Dies ist unter anderem auf die steigende nationale CO2-Bepreisung von Erdgas und Heizöl zurückzuführen. Der Preis für CO2-Emissionen aus fossilen Brennstoffen wird für Unternehmen im Jahr 2024 bei 45 Euro pro Tonne liegen und auf 50 Euro pro Tonne im Jahr 2025 steigen.

Das Schornsteinfegerhandwerk empfiehlt Verbraucherinnen und Verbrauchern, ihre Wärmeversorgung frühzeitig umzustellen, um gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und Energiekosten zu senken. Energieberaterinnen und Energieberater des Handwerks stehen hierbei beratend zur Seite.
Das Schornsteinfegerhandwerk setzt sich gegenwärtig dafür ein, auch Wärmepumpen im Rahmen hoheitlicher Tätigkeiten zu erfassen, um eine noch vollständigere Abbildung der Wärmeversorgung im Gebäudebestand zu ermöglichen. Diese detaillierten Daten sind insbesondere für die kommunale Wärmeplanung von großem Wert.

Der Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, als Zentralinnungsverband (ZIV), vertritt die Interessen des Schornsteinfegerhandwerks in Deutschland. Zu seinen Mitgliedern zählen 16 Landesinnungsverbände sowie deren angegliederte Innungen. Die aktuellen Zahlen zum Schornsteinfegerhandwerk für das Jahr 2023 zeigen, dass bundesweit rund 7.700 Bezirke existieren und etwa 30 Millionen Haushalte betreut werden. Die Ausbildungssituation präsentiert sich mit über 1.800 Auszubildenden und rund 600 neuen Ausbildungsabschlüssen als stabil. Der Frauenanteil im Handwerk beläuft sich auf circa 10 Prozent.


Dieser Beitrag stammt aus unserer eigenen Redaktionsabteilung.