Die deutsche Heizungsindustrie verzeichnete im Jahr 2023 eine signifikante Entwicklung, die durch verschiedene Faktoren beeinflusst wurde und zu einem bemerkenswerten Anstieg der Verkaufszahlen führte. Diese Entwicklung spiegelt sich in einem Gesamtanstieg des Absatzes von Wärmeerzeugern um 34 % wider, was einer Menge von 1.308.500 Einheiten entspricht. Ein solches Wachstum wurde zuletzt in den 1990er Jahren beobachtet, als die Modernisierung der Heizsysteme in den neuen Bundesländern einen ähnlichen Boom auslöste.

Besonders auffällig war das Wachstum bei den Öl-Wärmeerzeugern, die einen Anstieg von 99 % auf 112.500 Einheiten verzeichneten. Innerhalb dieser Kategorie stachen die Öl-Brennwertgeräte mit einem beeindruckenden Wachstum von 103 % auf 109.000 Stück hervor. Ebenso zeigten Gas-Wärmeerzeuger eine positive Entwicklung mit einem Zuwachs von 32 % auf 790.500 Geräte. Dabei waren Gas-Brennwertgeräte mit einem Plus von 32 % auf 696.500 Einheiten und Gas-NT-Geräte mit einem Anstieg von 35 % auf 94.000 Einheiten besonders gefragt.

Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. In der ersten Jahreshälfte 2023 führte der Boom bei Wärmepumpen, teilweise angetrieben durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und die damit verbundene Sorge um die Gasverfügbarkeit, zu einer hohen Nachfrage. In der zweiten Jahreshälfte lenkten Diskussionen um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) und die zukünftige Förderpolitik das Interesse verstärkt auf die Modernisierung von Öl- und Gasheizungen, was zu einem Rückgang beim Absatz von Wärmepumpen führte.

Das Jahr 2023 markiert somit ein außergewöhnliches Jahr für die deutsche Heizungsindustrie, das durch eine Kombination aus geopolitischen Ereignissen, gesetzlichen Rahmenbedingungen und einem gesteigerten Bewusstsein für Energieeffizienz geprägt wurde. Diese Entwicklungen unterstreichen die Bedeutung der Wärmewende und der Energieeffizienz in der aktuellen Energie- und Klimapolitik.


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