Das Europäische Parlament hat kürzlich für strengere Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden gestimmt. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, einheitliche Effizienzklassen in Europa einzuführen, um den Energieverbrauch zu messen und Immobilien zu modernisieren und besser zu isolieren. Bis 2033 sollen alle Gebäude zumindest eine mittlere Effizienzklasse beim Energieverbrauch erreichen. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Klimaschutzziele der EU zu erreichen, da Immobilien in Europa mehr als zwei Drittel aller Kohlendioxid-Emissionen verursachen.

Die EU plant, ähnlich wie bei Elektrogeräten, Energieeffizienzklassen von A (sehr gut) bis G (schlecht) für Gebäude einzuführen. Dabei geht es vor allem darum, wie die Häuser beheizt oder gekühlt werden. Das Ziel ist es, dass Wohngebäude spätestens ab Januar 2030 die Klasse F erreichen und bis zum Jahr 2033 der Energiestandard D bei allen Gebäuden in den 27 Mitgliedsstaaten Standard sein soll.

Einige Politiker und Kritiker sprechen jedoch von einem Sanierungszwang und befürchten, dass dies zu hohen Kosten führen wird. Doch wer ist von den neuen Vorgaben betroffen? Der Energiestandard des Gebäudes ist auf dem Energieausweis zu finden. Wer bereits die Standards A, B, C oder D erreicht hat, ist nicht von den EU-Richtlinien betroffen. Eigentümer von Häusern mit einem Energieausweis müssen hingegen bis 2033 handeln und den Standard D erreichen.

Um eine bessere Energieeffizienzklasse zu erreichen, müssen Hauseigentümer:innen verschiedene Maßnahmen ergreifen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt hierzu einen Blick auf den Energieausweis, auf dem sich Hinweise zur kostengünstigen energetischen Verbesserung des Gebäudes finden lassen. So können beispielsweise das Dach, die Außenwände oder die Kellerdecke gedämmt werden. Auch der Austausch von Fenstern oder der Verglasung sowie die Dämmung von Heizleitungen und der Einbau von Thermostatventilen können zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen. Zusätzlich können der Einbau von Solar- oder Lüftungsanlagen sinnvoll sein. Allerdings ersetzen diese Empfehlungen keine fachliche Energieberatung, die bei größeren Sanierungsmaßnahmen unbedingt empfohlen wird.

Obwohl es einige Kritik an dem Vorhaben gibt, sehen viele die Ausgaben für mehr Energieeffizienz als eine gute Investition, die langfristig Hauseigentümer und Mieter bei steigenden Energiekosten entlasten und zum Umbau der Gesellschaft hin zur Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen beitragen werden.


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